21. November 2024

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9-Euro-Ticket: Minister will zuerst ÖPNV-Angebot sichern

Bekommt das 9-Euro-Ticket einen Nachfolger? Diese Frage sorgt momentan für anhaltende Diskussionen in der Politik. Nun könnte sich in der Debatte tatsächlich etwas tun.

Vor einer Online-Sonderkonferenz der Verkehrsminister an diesem Montag hat sich Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) verhalten zu einer Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket geäußert. «Am dringendsten geht es jetzt darum, mit den explodierenden Energiekosten umzugehen und den ÖPNV finanziell wetterfest zu machen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

1,65 Milliarden Euro zusätzlich

Allein um das Angebot im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) aufrechtzuerhalten, brauchen die Länder ihm zufolge 1,65 Milliarden Euro zusätzlich vom Bund. Für einen Ausbau des ÖPNV seien weitere 1,5 Milliarden Euro nötig. «Die Diskussion um Tarife muss sich hier eingliedern. Die Ampel will hier aber das Pferd von hinten aufzäumen. Das wird nicht funktionieren», sagte Beermann mit Blick auf die Debatte um Nachfolgemodelle für das 9-Euro-Ticket.

Am Montagnachmittag sollen die Ergebnisse der Beratungen vorgestellt werden. Zahlreiche Landespolitiker hatten sich zuversichtlich gezeigt, dass Bund und Länder bei dem Ministertreffen unter Vorsitz Bremens gemeinsam eine Lösung für ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets im Nahverkehr finden. Die dreimonatige Sonderaktion für Fahrten in ganz Deutschland war Ende August ausgelaufen.

Ausbau des ÖPNV erforderlich

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte im Deutschlandfunk, es dürfe in der Diskussion nicht nur ein Ticketmodell in den Vordergrund gerückt werden. Es sei ein Ausbau des ÖPNV erforderlich. «Was nützt mir der günstige Bus, der letztendlich nicht fährt», fügte sie hinzu.

«Wir brauchen einen großen Wurf.» Das erwarte sie auch von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), sagte Rehlinger. Das 9-Euro-Ticket sei ein großer Erfolg gewesen. Für eine Nachfolgereglung benötige ein finanzschwaches Bundesland wie das Saarland aber die finanziellen Hilfen des Bundes.