Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz von Facebook im Jahresvergleich um 48 Prozent auf knapp 26,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 4,9 auf 9,5 Milliarden Dollar hoch.
Die Zahl der Nutzer, die mindestens ein Mal im Monat zu Facebook kommen, stieg binnen drei Monaten um gut 50 Millionen auf 2,85 Milliarden. Knapp 1,9 Milliarden nutzen die Plattform täglich, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.
Auf mindestens eine App des Facebook-Konzerns – wie etwa auch Instagram oder WhatsApp – greifen jeden Tag 2,72 Milliarden Nutzer zu. Das sind 120 Millionen mehr als noch vor drei Monaten. Mindestens ein Mal im Monat wird eine App des Konzerns von 3,45 Milliarden Nutzer eingesetzt.
Facebook verdient sein Geld hauptsächlich durch Werbung, die vor allem im Newsfeed der Nutzer auftaucht. Im vergangenen Quartal wurden zwölf Prozent mehr Anzeigen ausgeliefert – und ihr durchschnittlicher Preis stieg im Jahresvergleich um 30 Prozent.
Das Online-Netzwerk bekräftigte die Kritik an Apples verschärften Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone. Apps müssen sich nun die ausdrückliche Erlaubnis der Nutzer einholen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites für Werbezwecke nachverfolgen wollen. Für Facebook ist das ein wichtiger Weg, um Informationen zur Personalisierung der Werbung zu sammeln.
Finanzchef Dave Wehner sagte, Facebook sei weiterhin besorgt über die Folgen von Apples Datenschutz-Regeln für kleine und mittlere Unternehmen. Die Auswirkungen auf das eigene Geschäft werde Facebook unterdessen managen können. Facebook baue seine Anzeigen-Systeme um, damit sie mit weniger Daten auskommen, sagte Top-Managerin Sheryl Sandberg. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass ein überwiegender Großteil der iPhone-Nutzer das übergreifende Tracking ablehnen wird.
Finanzchef Wehner wiederholte den Vorwurf, dass Apple die eigenen Produkte und Dienste auf seinen Geräte bevorteile. Der iPhone-Konzern weist das stets zurück.
Zugleich erntet Facebook die Früchte jahrelanger Investitionen in das Geschäft mit virtueller Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in digitale Welten eintauchen können. Die anderen Erlöse neben Werbung stiegen auf 732 Millionen Dollar von 297 Millionen ein Jahr zuvor – vor allem dank gestiegenen Verkäufen der VR-Brille Quest 2.
Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg zeigt auch Interesse an der sogenannten erweiterten Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Objekte für den Nutzer in die reale Umgebung eingeblendet werden. Auch Apple arbeitet nach Berichten von Medien und Analysten an AR- und VR-Brillen.
Zuckerberg zeigte sich in einer Telefonkonferenz mit Analysten überzeugt, dass VR und AR die nächste Computer-Plattform stellen werden. Facebook habe sich bisher mit einem Web-Browser oder Smartphone-Apps begnügen müssen. In zukünftigen Computer-Umgebungen werde man aber das tatsächliche Gefühl haben, mit jemand anderem an einem Ort zu sein. «Das wird eine Menge Erlebnisse möglich machen, die wir schon immer entwickeln wollten.» Facebook werde weiter massiv in die Technologie investieren.
Zuckerberg bekräftigte zudem das Ziel, Facebook zu einer E-Commerce-Plattform auszubauen – auch wenn das eine Aufgabe für mehrere Jahre sei. Anleger ließen die Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel um gut sechs Prozent steigen.
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