Die Deutsche Telekom ist gut in das Jahr 2021 gestartet. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel (32,3 Prozent) auf 26,4 Milliarden Euro, wie der Bonner Konzern am Mittwoch mitteilte.
Das dicke Plus lag an der Übernahme des US-Rivalen Sprint. Rechnet man dessen Umsätze und andere Effekte heraus, lag das Umsatzplus bei 7,1 Prozent. «Wir halten das Tempo und setzen unsere Wachstumsstory fort», erklärte Finanzvorstand Christian Illek. «Kundenzahlen und Finanzkennzahlen bleiben auf Kurs – auf beiden Seiten des Atlantiks.»
Der Jahresüberschuss des Konzerns kletterte um 2,2 Prozent auf 936 Millionen Euro. Dass das Gewinnplus nicht so stark ausfiel wie der Umsatzzuwachs, lag unter anderem an Folgekosten der Sprint-Übernahme. Längerfristig soll die Fusion die Kosten jedoch stark senken.
Auf das verbliebene Jahr blickt die Telekom nun optimistischer als zuvor, die Prognose wurde leicht angehoben. Der Konzern hat weltweit rund 224.000 Mitarbeiter, davon 88.000 in Deutschland – letzteres mit sinkender Tendenz, im Inland reduzierte das Unternehmen binnen eines Jahres die Zahl seiner Mitarbeiter um rund 5000. Während die USA längst Wachstumstreiber sind, erhöhte sich der Umsatz im Heimatmarkt im ersten Quartal nur um 1,9 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. An der Börse zog der Telekom-Kurs am Mittwoch zunächst an.
Der Bonner Konzern investiert stark in den Ausbau seines Festnetz-Internets. Bis Ende 2024 sollen reine Glasfaser-Anschlüsse in 10 Millionen deutschen Haushalten verfügbar sein und damit fast acht Millionen mehr als Anfang dieses Jahres. Dafür stemmt das Unternehmen Milliardeninvestitionen.
Inzwischen liegt in deutlich mehr Haushalten Telekom-Glasfaser als früher – es haben also mehr Kunden die Möglichkeit zum Upgrade. «In Summe haben wir 400.000 FTTH-Kunden bei uns im Portfolio», sagte Finanzvorstand Illek. Die Zahl verdeutlicht, dass mehr Kunden bereit sind, für sehr schnelles Glasfaser-Festnetz auch mehr Geld zu bezahlen. Zugleich zeigt sie aber auch, dass das Level noch niedrig ist: Insgesamt hat die Telekom 14,2 Millionen Breitband-Anschlüsse, die meisten sind noch über dünne Telefonkabel mit dem Internet verbunden.
Mit Telefónica Deutschland (O2) legte am Mittwoch ein weiterer Telekommunikationskonzern Quartalszahlen vor. Die fielen mäßig aus. Wie bei der Telekom auch brachen bei dem Münchner Unternehmen Roaming-Umsätze weg – die Menschen reisen in Pandemiezeiten weniger auf andere Kontinente und auch außereuropäische Touristen blieben aus. Telefónica Deutschland konnte seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 mit 1,85 Milliarden Euro immerhin fast stabil halten, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das ein Mini-Plus von 0,2 Prozent. Unter dem Strich verringerte der Konzern seinen Verlust um knapp ein Zehntel auf 40 Millionen Euro.
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