Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hält trotz der Konjunkturerholung weiter eine geldpolitische Unterstützung in der Eurozone für nötig.
Obwohl die Erholung an Tempo gewinne, müsse die EZB wachsam bleiben, sagte Lagarde am Montag bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des Europäischen Parlaments. Außerdem müsse die Notenbank sicherstellen, dass die Geldpolitik weiter eine Brücke zur Überwindung der Pandemie zur Verfügung stelle. Darüber hinaus werden nach Einschätzung von Lagarde auch staatliche Hilfen weiter notwendig sein.
Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung verwies Lagarde auf den jüngsten Anstieg der Marktzinsen. Diese spiegelten zwar die verbesserten Aussichten für die weitere konjunkturelle Entwicklung wider, sagte die EZB-Präsidentin. Sie könnten aber zu einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen führen und ein Risiko für die wirtschaftliche Erholung darstellen.
Lagarde machte einmal mehr deutlich, dass die EZB den jüngsten Anstieg der Inflation als vorübergehend ansieht. Sie verwies auf die jüngste Preisentwicklung in den USA, wo die Inflationsrate zuletzt im Mai auf fünf Prozent gestiegen ist. Dies könnte auch die Inflationserwartungen in der Eurozone verstärken. Allerdings dürften die Auswirkungen auf dem Euroraum moderat sein, versicherte die Notenbankerin. Lagarde machte aber auch deutlich, dass die EZB die Lohnentwicklung in der Eurozone aufmerksam verfolge.
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