Nach den Gewinnen der Vorwoche sind die Anleger am Montag am deutschen Aktienmarkt auf die Bremse getreten. Zunehmende Sorgen bereitete vor allem die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Europa.
Am Markt hieß es außerdem, vor wichtigen Konjunkturdaten gingen Investoren vorerst kein Risiko mehr ein. Die im Laufe der Woche erwarteten Daten könnten neue Hinweise zum Inflationsdruck vermitteln.
Der Dax orientierte sich am Nachmittag an seinem früh erreichten Tagestief. Über die Ziellinie ging er 0,34 Prozent schwächer bei 15.554,18 Punkten. Der schwach in die Woche gestartete US-Leitindex Dow Jones Industrial sorgte dabei im Verlauf für etwas Druck. Auch der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank am Ende um 0,56 Prozent auf 34.276,27 Zähler.
In dieser Woche steht vor allem der am Freitag erwartete US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Zuletzt hatten die Daten vom Jobmarkt weniger überzeugt. Sollten die Juni-Zahlen nun aber besser ausfallen, könnte dies wieder neue Inflations- und Zinssorgen wecken, hieß es.
Für die Reisebranche wurden die Sorgen wegen der Delta-Variante zu einem erneuten Stimmungsdämpfer. Aktien des Flughafenbetreibers Fraport fielen als MDax-Schlusslicht um 4,7 Prozent, während jene der Lufthansa und des Autovermieters Sixt um 3,6 und 3,9 Prozent einbüßten. Die vor allem in Großbritannien und Portugal rasch steigenden Ansteckungen schüren Ängste vor einer weiteren Infektionswelle mit neuen Beschränkungen für die Reisebranche.
Im Dax kamen ansonsten vor allem die Aktien zyklischer Unternehmen unter Druck. Dies galt unter anderem für Autowerte. Daimler verzeichneten einen Abschlag von 2,3 Prozent.
Besser erging es einigen Branchen, die bei Anlegern eher defensiven Charakter haben. So gehörten Eon und RWE aus dem Energiesektor im Dax zu den Gewinnern, genauso wie Merck KGaA oder Fresenius Medical Care im Gesundheitsbereich. Die Kursgewinne reichten hier von 0,3 bis 1,5 Prozent.
Regen Zuspruch erhielten auch Aktien aus dem Technologiesektor, spätestens als mit dem US-Handelsstart klar war, dass deren Rally in New York an der Nasdaq-Börse weiter ging. Papiere des Chipkonzerns Infineon etwa gewannen 0,8 Prozent. Im MDax rückten Aktien des Branchenzulieferers Aixtron um 2,9 Prozent vor auf ein erneutes Hoch seit zehn Jahren.
Im Technologiesektor gab es mit dem Softwarekonzern Teamviewer aber auch einen negativen Ausreißer: Die Aktien büßten nach einer Abstufung als zweitgrößter MDax-Verlierer 4,1 Prozent ein.
Auf europäischer Bühne verlor der EuroStoxx am Montag 0,75 Prozent auf 4089,91 Punkte. Stärker unter Druck gerieten französische und britische Aktien, deren Leitindizes Cac beziehungsweise FTSE 100 um bis zu ein Prozent fielen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial bewegte sich zuletzt mit einem halben Prozent im Minus. Das Nasdaq 100 dagegen legte in New York etwa ein Prozent zu.
Der Euro hat sich am Montag trotz leichter Kursverluste über der Marke von 1,19 US-Dollar gehalten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1934 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1910 (Freitag: 1,1950) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8396 (0,8368) Euro.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stieg von minus 0,28 Prozent am Freitag auf minus 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 144,61 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,33 Prozent auf 172,32 Punkte.
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