Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den harschen Ton der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn kritisiert.
«Tarifauseinandersetzungen, auch wenn sie hart geführt werden, sind zulässig. Die Rhetorik und das Verhalten des Vorsitzenden der GDL und eines Teils seiner Funktionäre spalten jedoch die Belegschaft und gefährden den Betriebsfrieden», sagte EVG-Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel der Deutschen Presse-Agentur.
In den vergangenen Tagen hätten Anfeindungen auch gegenüber Mitgliedern der eigenen Gewerkschaft zugenommen. «Ich fordere den Vorsitzenden der GDL auf, sich umgehend, unmissverständlich und öffentlich von diesen Zuständen zu distanzieren», sagte Hommel.
Beide Gewerkschaften liefern sich im Konzern seit Jahren einen Machtkampf. In einem Großteil der rund 300 Betriebe bei der Deutschen Bahn ist die EVG stärker vertreten. Die GDL wiederum sieht ihren Einfluss durch das sogenannte Tarifeinheitsgesetz bedroht. Dieses schreibt vor, dass bei einer Konkurrenzsituation zweier Gewerkschaften in einem Betrieb nur der Tarifvertrag der größeren Gewerkschaft zur Anwendung kommt. Seit April wendet die Bahn das Gesetz im eigenen Konzern an.
Vor rund einem Monat hatte die GDL Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung angekündigt, der Streiks folgen sollen.
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