22. November 2024

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Batterie-Recycling gefragt – Umfrage: Nachhaltigkeit nötig

VW weihte gerade ein Forschungslabor für Batteriezellen ein, die Entwicklung neuer Recycling-Verfahren ist dabei ein wichtiges Thema. Nachhaltigkeit wird zum zentralen Kaufkriterium.

Ein möglichst hoher Recycling-Anteil bei Batterien könnte in den kommenden Jahren zum mitentscheidenden Faktor für den Marktdurchbruch von Elektroautos werden. Dies legen Beratungen von Experten und Ergebnisse einer Umfrage nahe.

«Wir müssen die Batterie als Teil eines geschlossenen Kreislaufprozesses sehen», sagte Matthias Ullrich aus der Elektrik- und Elektronik-Entwicklung von Volkswagen bei einer Tagung in Braunschweig. Der Konzern untersucht in einer Pilotanlage in Salzgitter, wie sich die Mehrfachverwertung der Zellmodule, aber auch von Stoffen aus dem Batteriegehäuse wie Aluminium, Kupfer oder Kunststoffen industriell umsetzen lässt.

Große Pläne

Noch handelt es sich um einen Testbetrieb – mittelfristig soll jedoch ein großangelegtes Batterie-Recycling entstehen. Ziel sei es, eine Wiederverwertungsquote von 95 Prozent zu erreichen, so Ullrich: «Wir werden tonnenweise Material haben, das aus den Autos zurückkommt.»

Das schwedische Bergbau-Unternehmen Eurobattery Minerals, das Batterierohstoffe verstärkt in Europa gewinnen will, legte eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov vor. Demnach wird nachhaltige Produktion von E-Auto-Batterien auch für viele Verbraucher ein zunehmend wichtiges Kriterium. Von denjenigen Befragten, die den Kauf oder das Leasing eines E- oder Hybridautos in Erwägung ziehen, gab mehr als die Hälfte (56 Prozent) an, dass ihnen eine möglichst wenig umweltbelastende Förderung von Batterie-Rohstoffen einschließlich guter Arbeitsbedingungen wichtig oder sehr wichtig sei. 35 Prozent erklärten, sie würden höhere Preise für E-Fahrzeuge akzeptieren, «wenn sie sicher sein können, dass Mineralien und Metalle der Batterie nachhaltig produziert wurden».

VW, Daimler und Opel wollen eigene Zellwerke errichten, BMW setzt vorerst weiter auf externe Lieferanten. Damit tatsächlich große CO2-Einsparungen durch E-Mobilität möglich sind, muss mehr Ökostrom bereitgestellt werden. Außerdem muss die Gewinnung von Batterieressourcen wie Lithium, Kobalt, Kupfer oder Nickel schonender ablaufen. «Konfliktmineralien» aus Krisengebieten, wo auch die sozialen Bedingungen des Abbaus teils dramatisch sind, sollen den Plänen verschiedener Autobauer zufolge vermieden werden – dies ist auch eines der Kernziele des neuen Lieferkettengesetzes.

Der Chef des Geschäftsfelds Batteriezellen und -systeme bei VW, Frank Blome, sagte zum aktuellen Rohstoffbezug: «Bisher ist das vor allem unter der Kontrolle unserer Zulieferer. Aber wir beteiligen uns stärker. Und wir wollen sicherstellen, dass alles regelkonform ist.» Die Feststoffbatterie, bei deren Entwicklung sich VW mit der US-Firma Quantumscape zusammengetan hat, werde bis zur technischen Reife und zu großen Stückzahlen noch eine Weile brauchen; «Aber wir investieren weiter. Wir glauben, dass die Feststoffzelle irgendwann zwischen 2025 und 2030 dann stärker kommen wird.»