Aktien und Fonds sind für immer mehr Sparer in Deutschland kein rotes Tuch mehr. Fast die Hälfte der Befragten (rund 47 Prozent) gab in einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox an, dass sie derzeit Geld an der Börse angelegt haben.
In einer früheren Erhebung im Oktober vergangenen Jahres sagten dies 35 Prozent, zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 waren es noch 30 Prozent. Auch andere Umfragen bestätigen den Aufwärtstrend.
Allerdings haben der Verivox-Erhebung zufolge die wenigsten Anleger eine realistische Vorstellung davon, was langfristig etwa bei einem Investment in den Deutschen Aktienindex herausspringen kann. Nicht einmal jeder Dritte (rund 30 Prozent) schätze die Rendite-Chancen realistisch ein und verorte die jährliche Durchschnittsrendite eines langfristigen Dax-Investments korrekt im Bereich zwischen fünf und zehn Prozent, stellte Verivox fest. Fast 40 Prozent der gut 1000 Befragten unterschätzen demnach das Potenzial über einen Anlagezeitraum von 15 Jahren, ein Viertel (gut 25 Prozent) hat gar keine Idee dazu, was eine Geldanlage an der Börse abwerfen kann.
«Trotz des anhaltenden Börsen-Booms verzichtet noch immer mehr als die Hälfte der Deutschen komplett auf die lukrative Geldanlage an der Börse – wohl auch, weil viele das Verhältnis von Chancen und Risiken nicht realistisch einschätzen», kommentierte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
Auch über die historische Erweiterung des Leitindex Dax von 30 auf 40 Mitglieder, die vom kommenden Montag (20.9.) an greift, wissen viele Anleger der Erhebung zufolge kaum Bescheid. Drei von vier Befragten (74,7 Prozent) konnten kurz nach Bekanntgabe der Aufsteiger in die erste Börsenliga Anfang September kein einziges der zehn neuen Dax-Mitglieder nennen.
Die im vergangenen Jahr beschlossene Dax-Reform wird nun umgesetzt. Neu im Deutschen Aktienindex sind von Montag an: Der deutsch-französische Flugzeughersteller Airbus, der Chemikalienhändler Brenntag, der Kochboxenlieferant Hellofresh, die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise sowie der Online-Modehändler Zalando.
Ähnliche Beiträge
Die Bahn braucht Milliarden – Wo soll das Geld herkommen?
Weltkriegsbombe nahe Tesla-Werk erfolgreich gesprengt
Bundesregierung will Stromtrassen schneller ausbauen