Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat scharfe Kritik an der geplanten Einführung der 2G-Regel in weiten Teilen des Einzelhandels geübt.
Bund und Länder versuchten, «auf dem Rücken des Handels die Versäumnisse in der staatlichen Impfkampagne zu kaschieren», sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin. Den betroffenen Händlern drohten nun massive Umsatzrückgänge. Ausgenommen von der Verschärfung sind Läden des täglichen Bedarfs, also etwa Supermärkte. Bei 2G haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt.
«Rein symbolische Gründe»
«Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Politik trotz funktionierender Hygienekonzepte und der Maskenpflicht nun im Einzelhandel 2G einführt. Damit werden viele Handelsunternehmen aus rein symbolischen Gründen in ihrer umsatzstärksten Zeit massiv eingeschränkt», sagte Genth. Vielen betroffenen Läden drohten durch die Neuregelung erhebliche Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent. Die Schlangen vor den Kontrollen an den Ladentüren würden viele Kundinnen und Kunden abschrecken. Erhebliche Umsatzanteile dürften sich in den Online-Bereich verschieben, warnte Genth.
Der HDE forderte deshalb eine Aufstockung der Hilfen für die betroffenen Händler. «Die Bundesregierung muss die drohenden Verluste bei vielen stationären Händlern jetzt konsequent auffangen. Die bisherigen Fixkostenzuschüsse reichen dafür bei weitem nicht aus», sagte Genth.
Dulger: Handel Sonderopfer
Auch aus Sicht von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger belasten 2G-Regeln im Einzelhandel die Branche unverhältnismäßig. «Der Handel darf nicht ein rechtlich fragwürdiges Sonderopfer werden», teilte Dulger am Donnerstag mit. «Eine 2G- oder 2G-plus-Regelung, die lediglich dazu dient, einen Lockdown als Begriff zu vermeiden, aber wie ein Lockdown wirkt, schafft eher Unsicherheit, aber kaum mehr Infektionsschutz.»
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