23. November 2024

Börsenprofi

Die Börsen im Überblick

Dax sackt ab

Am deutschen Aktienmarkt befürchten Anleger einen erneuten Lockdown. Der Leitindex Dax war am Montag zwischenzeitlich um rund drei Prozent abgesackt und büßte bis zum frühen Nachmittag noch knapp zwei Prozent auf 15.227,15 Punkte ein.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte fiel um 1,55 Prozent auf 33.926,10 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,4 Prozent.

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen brachte wegen der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus einen Lockdown nach den Feiertagen ins Spiel. «Wir müssen mit unseren Maßnahmen vor die Omikron-Welle kommen. Unser heutiges Handeln bestimmt die morgige Pandemie-Lage», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sein Parteikollege, Vizekanzler Robert Habeck, aber hält einen kompletten Lockdown nicht für erforderlich.

«Das Wort vom Lockdown macht wieder die Runde», schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus Robomarkets. «Die Niederlande sind schon im Lockdown, und auch in Deutschland könnte es nach Weihnachten so weit sein.» Die Angst der Investoren vor einem erneuten Stillstand in weiten Teilen der Wirtschaft nehme wieder zu und schicke die Börsen rund um den Globus auf Talfahrt. Wegen Omikron sei von vorweihnachtlicher Ruhe auch in diesem Jahr am Aktienmarkt nichts zu spüren, die Jahresendrally scheine endgültig abgeblasen.

Experten verwiesen aber auch auf erfreuliche Nachrichten, die das Minus an den Märkten zumindest etwas eingedämmt hätten. So erhöht eine Auffrischdosis mit dem Impfstoff von Moderna die Immunabwehr des Körpers gegen Omikron nach Herstellerangaben deutlich.

Die gleichwohl bedenkliche Ausbreitung der Variante Omikron stieß unter anderem den Anlegern von Luftfahrtwerten mächtig auf. So sackten die Papiere der Lufthansa um fast vier Prozent ab. Anteilsscheine des Flughafenbetreibers Fraport fielen um rund zwei Prozent. Große Sorgen macht Anlegern, dass Großbritannien in Deutschland nun als Corona-Virusvariantengebiet gilt. Damit ist die Einreise nach Deutschland nur unter starken Einschränkungen möglich.

Darüber hinaus blickten die Anleger besorgt in Richtung USA. Der demokratische Senator Joe Manchin hatte verkündet, dass er einem billionenschweren Sozial- und Klimapaket nicht zustimmen könne. Nun ist unklar, ob das Prestigeprojekt des Präsidenten noch zu retten ist. Republikaner bejubelten die Blockade des eher konservativen Demokraten Manchin. Dessen Parteikollegen reagierten empört. Das Weiße Haus warf dem Senator aus dem Bundesstaat West Virginia Wortbruch vor.

Damit machten Anleger auch einen Bogen um Aktien aus dem Umfeld der erneuerbaren Energien. Die Papiere von Siemens Energy etwa verloren 3,7 Prozent und die Anteilsscheine des Windanlagenbauers Nordex büßten 5,5 Prozent ein.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1294 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,1330 (Donnerstag: 1,1336) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8826 (0,8822) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,42 Prozent auf minus 0,46 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 145,68 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,11 Prozent auf 174,25 Punkte nach.