Die Tarifverhandlungen für die privaten Banken in Deutschland sind am Montag schon nach wenigen Stunden abgebrochen worden.
Die Gewerkschaft Verdi habe «zusätzliche unüberwindbare Hürden für eine Tarifeinigung aufgebaut», begründete der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) den Schritt. Die Gewerkschaft Verdi habe mit Verweis auf die gestiegene Inflation ihre ursprüngliche Gehaltsforderung «massiv verschärft», teilten die Arbeitgeber mit.
Verdi war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen für 140.000 Beschäftigte gegangen, die am 1. Juli begonnen hatten. Nun verlangt Verdi nach Angaben der Arbeitgeber bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Einmalzahlung von 1500 Euro, die Erhöhung der Tarifentgelte um 3,5 Prozent zum Januar 2022 sowie um weitere 2,5 Prozent zum Januar 2023, plus zwei zusätzliche Urlaubstage. Auch der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) hat nach Arbeitgeberangaben seine Forderungen etwas erhöht.
«Wer mehr als ein halbes Jahr lang auf völlig unrealistischen Maximalforderungen beharrt und diese jetzt sogar noch erheblich verschärft, entzieht weiteren Verhandlungen die Basis», sagte die Verhandlungsführerin des AGV Banken, Commerzbank-Personalchefin Sabine Schmittroth.
Die Gespräche waren schon einmal ins Stocken geraten und nach einer Serie von Warnstreiks erst am Montag wieder in großer Runde aufgenommen worden – pandemiebedingt in einer Videoschalte.
Im Vorgriff auf einen möglichen Abschluss empfiehlt der AGV Banken seinen Mitgliedsunternehmen bis April 2022 eine Brutto-Einmalzahlung für Tarifbeschäftigte in Höhe von 500 Euro und für Auszubildende in Höhe von 100 Euro.
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