21. November 2024

Börsenprofi

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Fast jedem Zweiten fehlt Spielraum bei steigenden Preisen

Der Anstieg der Verbraucherpreise schränkt den finanziellen Spielraum vieler Menschen ein. Manche sorgen sich, dass sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können.

Die gestiegene Inflation bereitet den Menschen in Deutschland wachsende Sorgen. Bei einer Umfrage gaben 44 Prozent der Verbraucher an, nicht genug Spielraum zu haben, um bei steigenden Preisen ihren Lebensstandard weiter halten zu können.

Mehr als ein Viertel der Befragten (28 Prozent) glaubt sogar, dass es ihnen zunehmend schwerfallen wird, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Befragung von Nordlight Research im Auftrag der Wirtschaftsauskunftei Schufa hervorgeht.

Viele Menschen sorgen sich

Der Umfrage zufolge befürchten 74 Prozent der Verbraucher allgemeine Preisanstiege. Bei den Energiekosten zum Beispiel für Strom und Benzin vermuten 81 Prozent der rund 1000 Befragten, dass sich die Preisspirale weiter nach oben dreht. «Vor allem die Preissteigerungen bei Strom und Benzin machen den Menschen Sorgen», erläutert Ole Schröder, Vorstandsmitglied der Schufa Holding. Zuvor hatte die «Welt» berichtet.

Zugleich spüren der Umfrage zufolge viele Menschen weiter die finanziellen Folgen der Corona-Krise. Der Anteil der Verbraucher, die aufgrund der Pandemie von Einbußen beim Haushaltseinkommen berichten, lag zum Jahreswechsel bei 33 Prozent. Im November waren es allerdings noch 39 Prozent.

«Die Corona Pandemie wird nicht ohne längerfristige Folgen bleiben», sagte Schröder. «Nach zwei Jahren hat sich die finanzielle Situation bei einem Teil der Bevölkerung weiter verschärft, finanzielle Reserven sind aufgebraucht und Preissteigerungen können nicht mehr aufgefangen werden.»

Geringverdiener besonders betroffen

Einer weiteren Umfrage zufolge hatten 54 Prozent der Konsumenten im vergangenen Jahr wegen der gestiegenen Verbraucherpreise das Gefühl, sich weniger leisten zu können als 2020. Besonders stark betroffen waren Geringverdiener: Zwei Drittel der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1500 Euro gaben an, über weniger Kaufkraft zu verfügen, wie aus einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners hervorgeht.

Angeheizt vor allem von deutlich höheren Energiepreisen war die Inflation in Deutschland in den vergangenen Monaten gestiegen und überschritt zeitweise die Marke von 5 Prozent. Im Januar verringerte sich der Preisauftrieb nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes zwar leicht auf 4,9 Prozent. Der erhoffte deutliche Rückgang der Inflation blieb jedoch aus.