Viele Kleinstunternehmer und Selbstständige ohne Mitarbeiter leiden einer Umfrage zufolge in der anhaltenden Corona-Pandemie unter einer schlechten Auftragslage.
Während die Orderbücher größerer Industriefirmen inzwischen oft gut gefüllt sind, gaben im Januar 48 Prozent der Soloselbstständigen und 47 Prozent der Kleinstunternehmen mit maximal fünf Mitarbeitern an, dass sie weniger Bestellungen hätten als im Vorkrisenjahr 2019, wie die Auskunftei Schufa mitteilte. Die Hälfte der Soloselbstständigen und 42 Prozent der Kleinstfirmen rechnen mit weniger Umsatz als 2019.
Von Normalisierung keine Rede
«Wir sind trotz zahlreicher Lockerungen noch weit weg von einer Normalisierung. Bei einem großen Teil der Kleingewerbetreibenden geht es an die Substanz», erläuterte Schufa-Vorstandsmitglieds Ole Schröder. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage bedienten Unternehmen ihre Kredite aber zuverlässig. Die Schufa speicherte im Januar 2022 nach eigenen Angaben lediglich zu 9,3 Prozent der Gewerbetreibenden, Freiberufler oder eingetragenen Kaufleute in Deutschland mindestens ein Negativmerkmal. Dieser Wert liege durchgängig unterhalb der beiden Vorjahre, berichtete Schröder.
Der Umfrage zufolge blickt aktuell etwa die Hälfte der Soloselbstständigen (48 Prozent) und Kleinstunternehmen (52 Prozent) sorgenvoll in die Zukunft. Sie befürchten unter anderem, dass sich die allgemeinen Preissteigerungen negativ auf ihr Unternehmen auswirken. Vor allem hohe Energiepreise heizen die Inflation in Deutschland seit geraumer Zeit an.
Trotz des schwierigen Umfeldes schätzen etwa zwei Drittel der Soloselbstständigen und drei Viertel der Kleinstunternehmen die Zukunft ihres Unternehmens jedoch als «weiterhin sicher» ein. Nordlight Research befragte im Januar im Auftrag der Schufa 505 Soloselbstständige und 300 Kleinstunternehmen.
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