Der Uhrenhersteller Junghans hat im vergangenen Jahr erneut die Auswirkungen der Coronakrise gespürt. Der Umsatz sank um etwa sechs Prozent auf knapp 18 Millionen Euro, wie das Traditionsunternehmen am Dienstag in Schramberg mitteilte.
«Der Lockdown in Deutschland war für uns ein herber Einschnitt», sagte Geschäftsführer Matthias Stotz der Deutschen Presse-Agentur. In den für das Unternehmen wichtigen Innenstadtlagen hätten Touristen und die Laufkundschaft gefehlt.
Insgesamt sei Junghans aber zufrieden und schließe mit einem leichten Gewinn ab, resümierte Stotz. Den Ertrag bezifferte er nicht. «Im laufenden Jahr wollen wir wieder über die Schwelle von 20 Millionen Euro Umsatz kommen.» Die Signale aus dem Fachhandel seien ermutigend.
Aus dem Schwarzwald in die Welt
Stotz machte deutlich, dass Junghans-Uhren überwiegend in Deutschland verkauft werden. «Wir wollen aber stärker im Ausland wachsen. Wir sehen da ein großes Potenzial, beispielsweise in den USA und Großbritannien.»
Alle Uhren werden am Standort im Schwarzwald montiert. «Bei Funkuhren bauen wir auch die Funkwerke selbst», sagte Stotz. Bei der Marke setze man darauf, erreichbar zu bleiben. «Für viele Menschen beginnt eine Luxusuhr mit einem Preis ab 5000 Euro. Wir liegen mit Preisen von etwa 800 Euro bis etwa 2500 Euro im mittleren Preissegment.» Es gebe aber Modelle, die deutlich teurer seien.
Junghans habe lange auf die elektronische Karte gesetzt, mittlerweile seien mehr als die Hälfte der Uhren mechanisch. Die meisten Uhrwerke werden demnach aus der Schweiz bezogen. Junghans fertigt rund 50.000 bis 60.000 Uhren pro Jahr.
Die Uhrenfabrik besitzt ein historisches Gebäude am Standort und blickt auf eine über 160-jährige Geschichte zurück. Beschäftigt werden in dem Familienunternehmen 108 Menschen, in den 1960er Jahren waren es noch rund 6000 gewesen.
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