Der Dax hat am Donnerstag nach der kräftigen Erholung am Vortag wieder deutlich nachgegeben.
Neben enttäuschten Hoffnungen auf Fortschritte bei der Beendigung des Ukraine-Kriegs sorgte der am frühen Nachmittag anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) für Zurückhaltung bei den Anlegern.
Gegen Mittag büßte der deutsche Leitindex 2,08 Prozent auf 13.559,27 Punkte ein. Am Mittwoch hatte er noch eine fulminante Erholungsrally hingelegt. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank zuletzt um 1,31 Prozent auf 29.650,86 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,12 Prozent auf 3686,12 Zähler bergab.
Das mit Spannung erwartete Außenministertreffen der Ukraine und Russlands im türkischen Antalya war nach anderthalb Stunden beendet. Nach Angaben des ukrainischen Ministers Dmytro Kuleba gab es keine entscheidenden Fortschritte.
Vor dem EZB-Zinsentscheid am Navchmittag zählten Bankenaktien europaweit zu den größten Verlierern. Im Dax ging es für Deutsche Bank um fast viereinhalb Prozent bergab. Die Commerzbank war mit einem Minus von über sechseinhalb Prozent größter MDax-Verlierer.
Außerdem ging die Berichtssaison in Deutschland weiter. An der MDax-Spitze lag der Düngemittel und Salzkonzern K+S dank eines Kursanstiegs um gut sieben Prozent. Der Aktienkurs von Hannover Rück sank um rund 2,7 Prozent. Der Rückversicherer will nach einem Gewinnsprung im zweiten Corona-Jahr die Dividende kräftig auf insgesamt 5,75 Euro je Aktie anheben. Die darin enthaltene Sonderdividende falle aber niedriger als erhofft aus, monierte das Analysehaus Jefferies.
Die Anteilsscheine von Hugo Boss büßten über sechs Prozent ein, obwohl der Modekonzern für das vergangene Jahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung berichtet hatte. 2022 erwarten die Metzinger zudem ungeachtet der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ein Rekordjahr. Ein Händler sah den Ausblick unter den Erwartungen, räumte aber ein, dieser könnte sich als konservativ erweisen.
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