Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Montag optimistisch geblieben und haben auf Fortschritte in den Verhandlungen um Frieden in der Ukraine gesetzt. Der Dax übersprang mehrfach die Hürde von 14.000 Punkten. Dann bröckelten die Gewinne jedoch etwas ab.
Mit einem Plus von 2,21 Prozent auf 13.929,11 Zähler beendete der deutsche Leitindex den Tag. Er knüpfte damit an eine starke Vorwoche an, in der er zunächst jedoch infolge des Krieges unter die Marke von 12.500 Punkten abgesackt war.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss am Montag 1,89 Prozent höher auf 30.526,31 Punkten und auch europaweit wurden Gewinne verbucht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,47 Prozent auf 3741,10 Punkte zu. In den USA, die bereits auf Sommerzeit umgestellt haben, gewann der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,3 Prozent.
Während die Kämpfe in der Ukraine mit aller Härte weitergingen und die Einschläge von russischer Seite der Nato-Grenze in Polen bereits sehr nahe kamen, fand die vierte Verhandlungsrunde zwischen Moskau und der Ukraine erstmals per Video-Schalte statt. Allerdings gab es bislang weiterhin keine greifbaren Ergebnisse, sodass sich die Unterhändler auf diesen Dienstag vertagten. Erstmals hatte außerdem ein ranghoher Beamter aus dem Sicherheitsapparat des russischen Präsidenten Wladimir Putin eingeräumt, dass der russische Angriff nicht so vorankomme wie geplant.
Hierzulande standen abseits des Ukraine-Kriegs einige Unternehmen mit Zahlen im Blick. Geschäftsbericht und Ausblick des größten europäischen Autobauers Volkswagen gaben dem zuletzt heftig gebeutelten Sektor europaweit Auftrieb. VW selbst stiegen im Dax um 4,4 Prozent. Auch Banken waren europaweit gefragt: Deutsche Bank zogen um 8,0 Prozent und Commerzbank um 6,2 Prozent hoch.
Unter den wenigen Verlierern fanden sich erneut einstige Corona-Gewinner. Die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh büßten 1,7 Prozent ein und die des Essenslieferanten Delivery Hero sanken um 3,1 Prozent.
Die Talanx-Papiere stiegen im MDax um 4,3 Prozent, nachdem der Versicherer seine Zahlen vorgelegt und den Ausblick auf 2022 bekräftigt hatte. Eher vorsichtige Jahresziele des Finanzdienstleisters Hypoport drückten dessen Aktie um 4,3 Prozent.
Der Euro kostete am Abend 1,0975 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0960 (Freitag: 1,0990) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9124 (0,9099) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Freitag auf 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,47 Prozent auf 140,39 Punkte. Der Bund-Future sackte um 1,07 Prozent auf 161,31 Punkte ab.
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