In der Digitalpolitik und Cybersicherheit fordert der Industrieverband BDI einen engeren Schulterschluss unter den großen demokratischen Industriestaaten der G7-Gruppe.
«Der Krieg in der Ukraine ist der Weckruf für eine stärkere digitale Souveränität der G7», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm mit Blick auf ein Treffen der G7-Digitalminister, das heute in Düsseldorf beginnt und am Mittwoch mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung enden soll.
«Für die G7-Staaten ist es jetzt wichtig, die strategische Abhängigkeit von autoritären Staaten massiv zu verringern», sagte der Industrievertreter. «Wir können unsere Technologievorsprünge nur halten, wenn die G7-Staaten und deren Unternehmen gemeinsam Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz voranbringen.» Es sei an der Zeit, Allianzen zu schmieden, um Rohstoffe für die Halbleiterproduktion zu beschaffen oder industrielle Cloud-Technik zu entwickeln.
Der BDI-Chef ist derzeit auch Präsident der sogenannten «Business 7» (B7), die das Wirtschaftspendant zu den politischen G7 sind. Die B7 sind ein Zusammenschluss der großen Industrieverbände in den G7-Staaten.
Russwurm: Investitionen in Widerstandsfähigkeit nötig
Russwurm betonte, dass die Wirtschaft der G7-Staaten in großer Sorge über eine deutliche Zunahme schwerwiegender Cyberangriffe auf Unternehmen, kritische Infrastruktur und staatliche Institutionen sei. «Allein in Deutschland wurden im vorigen Jahr fast 90 Prozent der Unternehmen von Cyberangriffen getroffen.» Investitionen in Widerstandsfähigkeit gegen Hackerangriffe seien für die Unternehmen dringend nötig.
Bei dem Treffen in Düsseldorf geht es um die Frage, wie die sieben Staaten bei der Cybersicherheit und anderen Internetthemen stärker an einem Strang ziehen können. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7. Die Gruppe besteht neben der Bundesrepublik auch aus den USA, Kanada, Italien, Frankreich, Großbritannien und Japan. Neben Bundesdigitalminister Volker Wissing wird auch EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erwartet. Als Gast nimmt der ukrainische Minister Mykhailo Fedorow teil, der online zugeschaltet wird.
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