Der Dax hat am Donnerstag weiter zugelegt. Der Leitindex versuchte am Feiertag Christi Himmelfahrt erneut den seit Januar bestehenden Abwärtstrend zu brechen.
Bislang fehlte ihm dafür aber die Kraft. Konjunktur- und Inflationssorgen in Kombination mit steigenden Zinsen sind die übergeordneten Themen, die die Kursentwicklung immer wieder bremsen.
Zuletzt gewann der Dax 0,73 Prozent auf 14.110 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,46 Prozent auf 29 241 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,7 Prozent höher.
Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank enthielt keine größeren Überraschungen hinsichtlich einer möglicherweise noch stärkeren Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation. Das beruhigte die Anleger etwas. Umgekehrt ließen sie sich von einer enttäuschenden Umsatzprognose des US-amerikanischen Chip-Spezialisten Nvidia sowie von einer Kreisemeldung über eine Stagnation des iPhone-Absatzes von Apple im laufenden Jahr nicht einschüchtern.
Die Papiere von Bayer gewannen im oberen Dax-Feld 1,8 Prozent. Analyst Peter Verdult von der Citigroup äußerte sich sehr optimistisch zu den Umsatzaussichten des Medikamentenkandidaten Asundexian. Die Internet-Titel Zalando, Hellofresh und Delivery Hero verteuerten sich auf den vorderen Plätzen im Leitindex um teils mehr als fünf Prozent. Mehr als ein weiterer Versuch der Bodenbildung auf tiefem Kursniveau ist das derzeit nicht.
Freenet profitierten mit einem Plus von mehr als vier Prozent von einer doppelten Hochstufung von «Verkaufen» auf «Kaufen» durch Goldman Sachs. Laut Analyst Andrew Lee bietet der Mobilfunkanbieter den Anlegern eine seltene Kombination aus Wachstum und hohen Ausschüttungen.
Einige Papiere wurden am Donnerstag mit Dividendenabschlag gehandelt und wirkten daher nur optisch schwach. Im MDax betraf dies die Chemiekonzerne Evonik und Lanxess sowie den Autovermieter Sixt, im SDax den Leasingspezialisten Grenke und die IT-Firma Secunet.
Der Euro wurde am frühen Nachmittag mit 1,0696 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0656 Dollar festgesetzt. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 153,75 Punkte.
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