22. November 2024

Börsenprofi

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Zinserhöhung in der Schweiz belastet auch Dax

Die Notenbanken setzen mit ihrem Kampf gegen die Inflation die Aktienmärkte immer stärker unter Druck. Am Donnerstag belastete eine überraschende Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Europas Börsen.

In Frankfurt sackte der Dax zeitweise in Richtung der Marke von 13.000 Zählern. Zuletzt büßte er 2,46 Prozent auf 13.154 Punkte ein. Er bewegt sich auf dem tiefsten Niveau seit Anfang März.

Der MDax fiel um 2,64 Prozent auf 27 051 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,1 Prozent abwärts. Der Schweizer SMI sackte in Zürich auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 ab und verlor 2,5 Prozent. Angesichts des zügigen Tempos bei der Straffung der Geldpolitik sehen Anleger die Gefahr einer Rezession steigen.

Die SNB erhöhte den Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte und erklärte dies als Maßnahme gegen inflationären Druck. Die Bank of England hob ihren Leitzins um 0,25 Punkte an, was von Volkswirten erwartet worden war. Allerdings stellte sie weitere Zinsschritte in Aussicht.

Bei den Einzelwerten standen Online-Modehändler nach einer gesenkten Prognose von Asos und einem enttäuschenden Zwischenbericht von Boohoo im Fokus. Dies setzte die Titel des deutschen Konkurrenten Zalando unter Druck. Die Papiere fielen als Schlusslicht im Dax um mehr als 10 Prozent.

Die Aktien von BASF und Uniper gehörten mit Verlusten von mehr als 6 beziehungsweise fast 11 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Werten. Hauptgrund dürfte die weitere Verringerung der Gaslieferungen nach Deutschland durch den russischen Konzern Gazprom sein. Bei der BASF etwa bedroht ein möglicher Stopp russischer Gaslieferungen die Produktion am Chemiestandort Ludwigshafen.

Angesichts der Verunsicherung sank auch der Euro. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0420 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0431 Dollar festgelegt. Auf dem Rentenmarkt gingen die Kurse auf Talfahrt. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 1,66 Prozent am Vortag auf 1,72 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,27 Prozent auf 130,47 Punkte nach.