Die Kurserholung am deutschen Aktienmarkt ist am Montag weitgehend im Sand verlaufen. Nach einem starken Handelsverlauf am Morgen schmolzen die Gewinne im Dax zunehmend ab.
Die US-Börsen starteten trotz robuster Konjunkturdaten nur verhalten in den Handel und lieferten damit keine weiteren Aufwärtsimpulse. Am Ende notierte der deutsche Leitindex noch 0,52 Prozent höher bei 13.186,07 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,75 Prozent auf 27.153,44 Zähler.
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt schlugen die Aktien von Bayer trotz neuer negativer Nachrichten einen Erholungskurs ein und stiegen um 2,8 Prozent. Erst in der vergangenen Woche waren sie auf ein Zweijahrestief gefallen. Der Agarchemie- und Pharmakonzern scheiterte im Dauer-Rechtsstreit um mutmaßliche Glyphosat-Krebsrisiken mit einem weiteren Berufungsantrag beim obersten US-Gericht.
Im MDax gerieten die Papiere von CTS Eventim unter Druck. Mit einem Minus von 7,2 Prozent waren sie mit Abstand schlechtester MDax-Wert und fielen zudem auf den tiefsten Stand seit Anfang März. Berenberg-Analyst Gerhard Orgonas verwies auf mögliche Konkurrenz durch Spotify. Der Audio-Streamingdienst habe seinen Live-Event-Locator-Feed wieder eingeführt. Die In-App-Funktion wecke nun Befürchtungen, Spotify könnte über kurz oder lang selbst anfangen, Tickets zu verkaufen – und damit auch CTS Eventim Konkurrenz machen.
Bergauf ging es hingegen für die jüngst aus dem SDax gefallenen Nordex-Papiere mit plus 5,9 Prozent. Der Windkraftkonzern verschafft sich durch eine Privatplatzierung bei seinem spanischen Ankeraktionär Acciona neues Kapital. Ein Händler sprach von einem «dringend benötigten Bekenntnis» der Spanier zu ihrer Hamburger Beteiligung.
Für Bewegung sorgten zudem Umstufungen von Analysten. Die Aktien des Staplerherstellers Kion gewannen nach einem positiven Analystenurteil von Morgan Stanley 4,2 Prozent. Die Anteile des Biotech-Unternehmens Morphosys stiegen nach einer positiven Studie von Oddo BHF um 7,6 Prozent. Teamviewer verloren indes 1,8 Prozent, nachdem JPMorgan die Anteile des Softwareherstellers abgestuft hat.
Zalando setzten ihre Erholung vom Tief seit 2014 am Montag fort. Die Aktien des Modehändlers kosteten zeitweise wieder über 26 Euro, nachdem sie am Freitagmorgen in Reaktion auf eine Gewinnwarnung noch bis auf 20,94 Euro abgesackt waren.
Auf europäischem Parkett fiel die Erholung schwerer. Der Leitindex EuroStoxx 50 trat mit einem Plus von 0,16 Prozent bei 3538,88 Punkten nahezu auf der Stelle. In Paris ging es für den Cac 40 leicht abwärts, während der FTSE 100 in London zulegte. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa leicht im Plus. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes gaben zugleich nach.
Der Eurokurs stieg wieder über 1,06 US-Dollar und kostete am Abend 1,0605 US-Dollar. Den Referenzkurs legte die Europäische Zentralbank am Montag auf 1,0572 (Freitag: 1,0524) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9459 (0,9502) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,36 Prozent vom Freitag auf 1,40 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,41 Prozent auf 132,56 Punkte. Bergab ging es auch für den Bund-Future, der am Abend um 0,95 Prozent auf 146,32 Punkte abrutschte.
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