Angesichts der hohen Inflation will die IG Metall für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in der bevorstehenden Tarifrunde 8 Prozent mehr Geld fordern.
Entsprechende Beschlüsse fassten am Donnerstag die Tarifkommissionen der Bezirke Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Küste, Mitte und Baden-Württemberg. Die Gewerkschaft peilt eine Laufzeit von zwölf Monaten an. Am 11. Juli will der IG-Metall-Vorstand die endgültige bundeseinheitliche Forderung beschließen.
Die Entgelttarifverträge für die Branche laufen bundesweit zum 30. September aus. Warnstreiks sind nach dem 28. Oktober möglich. In Baden-Württemberg sowie in Berlin-Brandenburg-Sachsen haben die Tarifpartner den 14. September als ersten Verhandlungstermin festgelegt. Ein früherer Termin in den Regionen ist bislang nicht bekannt.
Letzte dauerhafte Erhöhung im Jahr 2018
«Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte», sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler.
Er wies darauf hin, dass es die letzte dauerhafte Entgelterhöhung im Jahr 2018 gegeben habe. Die IG Metall habe in der Tarifrunde im letzten Jahr zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verantwortungsvoll gehandelt und dazu beigetragen, dass die Branche gut durch die Krise gekommen sei. «Jetzt müssen die Unternehmen Verantwortung zeigen und die soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen.»
Die Arbeitgeber kritisierten die Forderung als zu hoch. Viele Betriebe stünden wegen Lieferengpässen und der hohen Energie- und Rohstoffpreise unter Druck, sagte der Vorsitzende von Südwestmetall, Joachim Schulz. Eine Tariferhöhung von acht Prozent stehe deshalb «außerhalb aller Möglichkeiten». Der Präsident des Verbands Metall NRW, Arndt Kirchhoff, warnte, eine auch nur annähernde Umsetzung dieser Forderung würde viele Betriebe völlig überfordern und zahlreiche Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.
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