Kalifornien macht beim Kampf gegen Autoabgase ernst und lässt ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zu. Die kalifornische Umweltbehörde Carb erließ die neue Regelung am Donnerstag (Ortszeit) in Sacramento. Behördenchefin Liane Randolph sprach von «ambitionierten, aber erreichbaren Zielen», mit denen Kalifornien eine landes- und weltweite Vorreiterrolle einnehme.
Gouverneur Gavin Newsom hatte die Reform zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes 2020 auf den Weg gebracht. Die Spitzenvertreter der Umweltbehörde sprachen sich nun einstimmig dafür aus. Benziner und Dieselautos sollen nach und nach von den Straßen verschwinden. Kalifornien leidet durch die Smog-Belastung in Metropolen wie Los Angeles und Waldbrände stark unter schlechter Luftqualität.
Der größte US-Autobauer General Motors unterstützt die Initiative. Er kündigte bereits 2021 an, seine weltweite Modellpalette bis 2035 komplett emissionsfrei aufzustellen. Kalifornien ist der US-Bundesstaat mit dem größten Neuwagenmarkt im Land und deshalb von großer Bedeutung für die Autoindustrie. Die Regeln dort sind außerdem wegweisend, da über ein Dutzend andere US-Staaten ihnen folgen.
Während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gab es zwischen der Bundesregierung in Washington und Kalifornien einen erbitterten Streit um neue Abgasregeln. Trump erkannte dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat sogar ein Sonderrecht ab, strengere Vorschriften als auf Bundesebene zu erlassen. Doch sein Nachfolger Joe Biden machte diese Änderung wieder rückgängig.
Die Autoindustrie stand bei Kaliforniens Konflikt mit Trump zwischen den Fronten. Die Hersteller setzen sich zwar generell eher für laxere Regeln ein, wollen aber vor allem einheitliche Standards. Die Modelle regional abweichenden Regeln anpassen zu müssen, wäre umständlich und teuer. Volkswagen, BMW, Ford und Honda schlossen frühzeitig einen Abgas-Deal mit Kalifornien und zogen so Trumps Zorn auf sich.
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