Die hohe Inflation in der Türkei steigt weiter an. Die jährliche Teuerung lag im August bei 80,21 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte.
Die Lebensmittelpreise stiegen im Jahresvergleich im Schnitt um mehr als 90 Prozent. Im Juli hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 79,6 Prozent höher gelegen. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im August um knapp 1,5 Prozent.
Die Inflation in der Türkei wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter wechselkursbedingt verteuert. Hinzu kommen Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Daneben steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine.
Anders als viele andere Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank gegen die Entwicklung jedoch nicht mit Zinsanhebungen. Im August hatte die Zentralbank den Leitzins stattdessen sogar von 14 auf 13 Prozent gesenkt. Fachleute verweisen auf politischen Druck.
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