Pendler und Reisende haben sich in Großbritannien am Mittwoch erneut auf Ausfälle und Verspätungen einstellen müssen. Rund 9000 Lokführerinnen und Lokführer von 13 Zugunternehmen sowie andere Beschäftigte wollten für 24 Stunden erneut ihre Arbeit niederlegen.
Dazu aufgerufen hatten die Lokführergewerkschaft Aslef und die Transport Salaried Staff Association. Auf vielen Routen bedeutete das weniger oder sogar keine Zugverbindungen, sogar einige Bahnhöfe wurden geschlossen.
In dem andauernden Konflikt geht es neben höheren Löhnen auch darum, ob Ticketverkaufstellen in Bahnhöfen geschlossen werden sollen, da viele Kunden ihre Tickets online kaufen. Die Gewerkschaften fürchten Jobverluste.
Verkehrsministerin Anne-Marie Trevelyan signalisierte auf dem Parteitag der konservativen Tories in Birmingham Kompromissbereitschaft. Weitere Streiks bei der Bahn seien «das Letzte, was das Land brauche», sagte die Politikerin dem «Telegraph» zufolge und rief die Gewerkschaften auf, an den Verhandlungstisch zu kommen. Es werde einen «Deal» geben, mit dem alle zufrieden sein könnten. Trotz der weitgehenden Privatisierung der Bahnen in Großbritannien ist die Regierung für einige Rahmenbedingungen zuständig.
Neben Alltagspendlern waren von den Streiks auch Teilnehmer des Tory-Parteitags betroffen, die am Mittwoch nach dem Ende des Treffens zurückkehren wollten. In den kommenden Tagen sind weitere Streiks von Bahngewerkschaften bei einzelnen britischen Bahnbetreibern geplant.
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