Auf die Dax-Gewinne der zweiten Oktoberhälfte folgt Ernüchterung. Die Erkenntnis, dass sich in den USA keine Pause bei den Zinserhöhungen abzeichnet, drückte wie an der Wall Street auf die Kurse. Mit 13.059,22 Punkten büßte der deutsche Leitindex am Donnerstagnachmittag 1,49 Prozent ein.
Durchwachsene Quartalsberichte halfen nicht. Der MDax sank um 2,75 Prozent auf 23.098,39 Zähler, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 1,4 Prozent verlor.
Dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen im Dezember weniger deutlich als zuletzt anheben könnte, tröstete die Anleger nicht darüber hinweg, dass sie wohl noch eine Weile hoch bleiben werden. Wasser in den Wein goss Fed-Chef Jerome Powell wohl mit dem Hinweis, es sei «sehr verfrüht», um über eine von Anlegern erhoffte Pause bei den Zinserhöhungen nachzudenken. Es brauche Zeit und Geduld, um die Inflation zu drücken.
Besonders große Verluste gab es im Autosektor, angeführt von BMW. Die Titel des Autobauers büßten nach Zahlen 5,2 Prozent ein. Lediglich bestätigte Jahresziele stellten Anleger offenbar nicht zufrieden. Die Abschläge bei Mercedes-Benz, Volkswagen und Continental reichten von 1,6 Prozent bis 5,5 Prozent.
Allgemein unter Druck blieben Immobilienwerte, weil steigende Zinsen die Finanzierungskosten erhöhen. Mit Patrizia und Dic Asset senkten zwei Unternehmen ihre Gewinnprognosen. Die Kurse der beiden SDax-Werte rutschten um 6 und 2,3 Prozent ab.
Der Euro fiel nach dem Fed-Entscheid unter die Marke von 0,98 Dollar. Zuletzt wurden 0,9754 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 0,9908 Dollar festgesetzt.
Auf dem Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 2,09 Prozent am Vortag auf 2,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,41 Prozent auf 127,08 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,77 Prozent auf 137,07 Punkte.
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