Nach anfänglichen Gewinnen ist der Dax am Donnerstag in die Verlustzone gerutscht. Der Abschlag war zuletzt mit 0,34 Prozent auf 14.188 Punkte aber überschaubar. Auch überraschend starke Geschäftszahlen und Prognosen von Siemens und MTU mit entsprechend hohen Kursgewinnen beider Aktien konnten dem Dax keinen Auftrieb mehr geben. Am Dienstag war der Leitindex noch auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten gestiegen. Börsianer sprechen denn auch vermehrt von einer Konsolidierung nach der fulminanten Kursrally der vergangenen Wochen.
Der MDax gab am Donnerstag mit 0,92 Prozent auf 25.375 Zähler stärker nach. Der EuroStoxx 50 verlor 0,7 Prozent.
Mit einem Plus von 6,4 Prozent setzten sich Siemens mit Abstand an die Spitze des Dax. Sie stiegen auf den höchsten Stand seit März. Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank sprach von einem «sehr ermutigenden Ausblick» des Industriekonzerns auf das Geschäftsjahr 2022/23. Im Schlussquartal liege der Auftragseingang um zehn Prozent über der Markterwartung.
Aktien von MTU zogen um 5,3 Prozent an, der Triebwerksbauer peilt für 2025 operativ einen Milliardengewinn an. Für dieses Jahr plant das Unternehmen einen Rekordumsatz und will in den kommenden Jahren noch deutlich höher hinaus.
Aktien von RWE gerieten gegen Mittag zunächst unter Druck, erholten sich aber wieder und stiegen zuletzt um 1,6 Prozent. Eine Gewinnbesteuerung der Stromversorger in Großbritannien könne weniger scharf ausfallen als befürchtet, vermuteten Händler.
Der Kurs des Euro hat am Donnerstag nachgegeben, zuletzt wurden 1,0327 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0412 Dollar festgesetzt.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen legten deutlich zu. Der Rentenindex Rex stieg um 0,60 Prozent auf 128,28 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von 2,09 Prozent am Vortag auf 1,97 Prozent. Der Bund-Future gab um 0,36 Prozent nach auf 140,18 Zähler nach.
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