24. November 2024

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Deutsche Industrie erhält wieder mehr Aufträge

Bei den Unternehmen gingen im Oktober mehr Bestellungen ein als erwartet. Doch eine Trendwende sieht die Wirtschaft noch nicht. Im Inland bremsen Inflation und Rezessionssorgen.

Die Industrie in Deutschland hat im Oktober nach zwei Dämpfern in Folge wieder mehr Aufträge bekommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dienstag lag der Auftragseingang 0,8 Prozent höher als im Monat zuvor. Analysten hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber im Schnitt nur um 0,1 Prozent.

Im September war der Auftragseingang noch um 2,9 Prozent im Monatsvergleich gefallen und im August um 2,0 Prozent. Der Wert für September wurde allerdings deutlich nach oben revidiert, nachdem zuvor ein Rückgang um 4,0 Prozent gemeldet worden war.

Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im Oktober um 3,2 Prozent, wie es weiter in der Mitteilung hieß. In der Wirtschaft bleibt die Lage denn auch schwierig. Zwar nähmen Bestellungen aus dem Ausland zu, die Auftragseingänge im Inland gingen aber weiter zurück, teilte der Deutscher Industrie- und Handelskammertag mit. «Die hohe Inflation und die Angst vor einer Rezession sorgen hierzulande für Kauf- und Investitionszurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen.»

Das Bundeswirtschaftsministerium sprach in einer Stellungnahme von einer Stabilisierung der Bestellungen. «Das leichte Plus im Vormonatsvergleich ist vor allem auf eine Erholung der Auslandsnachfrage zurückzuführen», hieß es. Ökonomen verwiesen aber auf die Bedeutung der Großaufträge und blieben eher skeptisch gestimmt.

Auftragseingang sinkt bei Konsumgütern stark

Während sich die Aufträge aus dem Inland im Oktober nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent verringert haben, stiegen die Auslandsaufträge um 2,5 Prozent. Dabei erhöhten sich die Auftragseingänge aus der Eurozone um 2,6 Prozent und die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland um 2,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Bei den Untergruppen zeigte sich eine unterschiedliche Entwicklung. Die Hersteller von Investitionsgütern verzeichneten im Oktober 3,2 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel der Auftragseingang dagegen um 1,4 Prozent. Besonders stark sank der Auftragseingang bei Konsumgütern. Das sind Waren für den täglichen Bedarf vom Kleiderschrank bis zum Putzmittel. In diesem Bereich gab es ein Minus von 6,3 Prozent.