21. November 2024

Börsenprofi

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Rückläufige US-Inflationsdaten beflügeln den Dax

Ein stärkerer Inflationsrückgang in den USA als erwartet hat den Dax am Dienstag in Richtung 14.700 Punkte getrieben. Zeitweise erreichte der deutsche Leitindex den höchsten Stand seit Anfang Juni. Letztlich ging er mit einem Aufschlag von 1,34 Prozent auf 14.497,89 Punkten aus dem Handel. Der MDax brachte es auf ein Plus von 2,08 Prozent auf 26.018,29 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,66 Prozent auf 3986,83 Zähler vor, und auch in Paris und London ging es nach oben. In New York gewann der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 0,4 Prozent, die technologielastigen Nasdaq-Börsen legten deutlicher zu.

«Die Inflationsdaten aus den USA für den Monat November haben an der Börse die Angst in Erleichterung umschlagen lassen und die Aktienkurse nach oben katapultiert», resümierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die Rally. Die Verbraucherpreise fielen den fünften Monat in Folge, «was die Hoffnung nährt, dass das Schlimmste in Sachen Inflation hinter den Anlegern liegt».

Mit den Daten sei außerdem die Erwartung geschürt worden, dass die US-Notenbank ihr hohes Tempo aus den Zinserhöhungen in diesem Jahr nehmen werde, sagte Oldenburger. In den vergangenen neun Monaten hatte Jerome Powell die Zinssätze so schnell angehoben wie kein anderer Fed-Chef seit den 1980er Jahren. Das hatte vor allem Technologieaktien schwer belastet, da sie besonders sensibel auf geldpolitische Veränderungen reagieren.

Kein Wunder, dass der Rückenwind für diese Branche daher nun besonders stark war. Hierzulande schossen Online-Werte wie Zalando im Dax, Delivery Hero und Hellofresh im MDax oder auch About You im SDax hoch. Gewinne von bis zu 9,5 Prozent standen zu Buche.

Die Lufthansa sorgte für Aufsehen, nachdem sie zum dritten Mal in diesem Jahr ihr operatives Gewinnziel für 2022 deutlich angehoben hatte. Angesichts der weiteren Erholung der Ticketnachfrage soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern nun rund 1,5 Milliarden Euro erreichen. Die Anleger reagierten darauf mit Begeisterung. Die Aktie sprang auf ein 15-Monatshoch.

Für die Papiere von Wacker Chemie ging es nach einer Hochstufung durch die Schweizer Großbank UBS um 5,3 Prozent hoch. Die Kaufempfehlung für den Spezialchemiekonzern begründete der Experte Andrew Stott in einer Sektorstudie unter anderem mit der zuletzt unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der Aktie. Zudem könnte Wacker von den politischen Bestrebungen in puncto Energiewandel profitieren.

Der Euro stieg nach den US-Inflationsdaten spürbar und wurde am frühen Abend mit 1,0631 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0545 (Montag: 1,0562) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9483 (0,9468) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,85 Prozent am Montag auf 1,89 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 127,89 Punkte. Der Bund-Future stieg am Abend um 0,33 Prozent auf 140,60 Punkte.