Die Deutsche Bahn will noch dieses Jahr komplett auf den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verzichten. Das teilte der Konzern am Sonntag mit. Künftig soll demnach Unkraut an Bahntrassen mit Mäher-Maschinen und mit der umweltschonenden Pelargonsäure beseitigt werden.
Zudem will die Bahn die Vegetation digital kontrollieren. Ab wann die Pelargonsäure konkret eingesetzt werden kann, hängt nun vom Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) ab. Dessen Genehmigung für das Mittel stehe noch aus, hieß es. Zuvor hatte «Bild am Sonntag» berichtet. Die Bahn hatte bereits 2019 angekündigt, das Herbizid nicht mehr einsetzen zu wollen.
«Wir halten Wort und steigen 2023 komplett aus der Nutzung von Glyphosat aus», teilte der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz mit. «Nachdem wir eine Vielzahl an alternativen Verfahren geprüft haben, freut es mich, dass wir zukünftig auf eine ökologische Alternative zu Glyphosat setzen können.» Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat nach Bahnangaben die Pelargonsäure im Februar in Abstimmung mit dem Bundeslandwirtschafts- und Bundesverkehrsministerium zugelassen.
Die Bahn hat nach eigenen Angaben seit 2020 den Einsatz von Glyphosat im Vergleich zu 2018 mehr als halbiert. 2017 hatte das Unternehmen noch 67 Tonnen Glyphosat eingesetzt. Der Unkrautvernichter ist in der EU bis Ende 2023 zugelassen. Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC hatte ihn 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» für Menschen eingestuft.
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