Ein geplantes EU-Gesetz zur Förderung der europäischen Mikrochipproduktion stellt nach Einschätzung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nicht genug Geld bereit. Das sogenannte Chip-Gesetz sei zwar ein erster Schritt, um eine leistungsfähige Mikrochipindustrie in Europa aufzubauen, sagte ein Sprecher des Verbands der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. «Die Höhe der aktuellen Förderung ist jedoch nicht ausreichend, mit Blick auf die internationalen Wettbewerber braucht es deutlich höhere Summen.»
Am Dienstag hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments auf das Gesetz geeinigt. Die EU will damit 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Mikrochipindustrie mobilisieren. Die Investitionen sollen unter anderem aus dem EU-Haushalt und der Privatwirtschaft kommen. Aus dem EU-Budget sind 3,3 Milliarden vorgesehen. Ziel ist es unter anderem, den EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips von 10 auf 20 Prozent zu steigern. Europaparlament und EU-Staaten müssen der Einigung der Unterhändler noch formell zustimmen, das gilt aber als Formsache.
«Fest steht schon jetzt: Der Bedarf der Automobilindustrie an Halbleitern wird sich bis 2030 mindestens verdreifachen», so der VDA-Sprecher. Eine sichere Versorgung sei elementar. «Europa muss daher noch stärker und entschlossener in die Produktion automobilrelevanter Chips investieren.» Seit längerem gibt es in verschiedenen Branchen Engpässe bei Mikrochips. In Deutschland stellt das vor allem die Autoindustrie vor Herausforderungen.
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