Unter dem Einfluss vieler Quartalsberichte hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag moderate Gewinne verzeichnet. Nach einem schwachen Start arbeitete sich der Dax im Verlauf nach vorne und notierte am Nachmittag mit plus 0,28 Prozent auf 15.840,69 Punkten. Die US-Börsen werden mit Gewinnen erwartet. Ein im ersten Quartal deutlich schwächer als erwartet ausgefallenes Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten bremste den Markt erst einmal nicht.
Im Dax sei der Test der Unterstützungszone bei 15.700 Punkten, dem Niveau der alten Jahreshochs aus dem Februar und März, bislang lehrbuchmäßig verlaufen, stellte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets fest.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte zuletzt um 0,65 Prozent auf 27.644,09 Zähler zu. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent.
Quartalszahlen stehen in Frankfurt im Fokus. Im Dax überzeugte der Versorger RWE die Anleger, das Kursplus belief sich auf 2,4 Prozent. Deutsche-Bank-Aktien fanden zunächst keine eindeutige Richtung, dann aber ging es nach oben mit am Nachmittag 2,9 Prozent. Das Institut war mit einem Milliardengewinn und damit besser als gedacht ins Jahr gestartet.
Bei der Deutschen Börse überlagerte ein milliardenschweres Übernahmeangebot für den dänischen Datenanbieter Simcorp den starken Jahresauftakt des Börsenbetreibers. Die Aktien sackten um 6,6 Prozent ab.
Im MDax setzten die Aktien von Puma SE ihren schwachen Trend mit minus 5,7 Prozent fort. Eine Abstufung durch die französische Großbank Societe Generale erhöhte den Abwärtsdruck. Für Aixtron ging es um sieben Prozent hinab. Der rasant wachsende Bedarf an effizienteren Elektronikchips trieb die Nachfrage zwar weiter an, das Fehlen von Exportlizenzen belastete aber den Gewinn des Spezialmaschinenbauers zum Jahresstart.
Die Quartalsresultate von Nemetschek verliehen indes nach einigen Tagen Flaute den Aktien des Bausoftware-Spezialisten wieder kräftig Schwung, sie stiegen um mehr als sieben Prozent.
Im SDax der kleineren Börsentitel freuten sich die Aktionäre von Heidelberger Druck über Kursgewinne von 10,8 Prozent. Der Druckmaschinenhersteller legte im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 noch stärker zu als zuletzt erwartet. Die Anteile der DWS rutschten nach Quartalszahlen hingegen um 2,8 Prozent ab. Die Deutsche-Bank-Fondstochter überzeugte mit dem Mittelzufluss, Erträge und Gewinn enttäuschten jedoch.
Der Euro entfernte sich von seinem am Vortag markierten einjährigen Höchststand. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1009 US-Dollar. Am Mittwoch war der Kurs bis auf 1,1095 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende März 2022 geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1039 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,35 Prozent am Vortag auf 2,45 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,40 Prozent auf 125,47 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,25 Prozent auf 134,34 Punkte.
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