Die Pläne zum Aufbau eines Hauptleitungsnetzes für Wasserstoff in Deutschland sollen noch vor den Sommerferien vorgelegt werden. Das kündigte Wirtschaftsminister Robert Habeck am Samstag bei einem Besuch im Küstenkraftwerk Kiel an. Jetzt müsse geklärt werden, wer dieses Netz bezahle, sagte der Grünen-Politiker.
Die Netzbetreiber müssten jetzt für einen Stoff Leitungen bauen, der noch nicht da sei und erst in fünf oder sechs Jahren in großer Menge komme. «Sie müssen in Vorleistung treten.» Bei einem guten Marktmodell werden die Netzbetreiber das nach Habecks Worten können. Wenn nicht, werde man sie unterstützen müssen. «Wir legen jetzt die Pläne vor, wie es aussehen soll und legen die jetzt nicht vor, wie sie sich Robert Habeck ausdenkt, sondern sind in der konkreten Abstimmung mit den Netzbetreibern.»
Auch müsse über die Kraftwerksstrategie entschieden werden, sagte der Minister. Für Strommengen, die nicht durch Wind und Sonne abgedeckt würden, solle es in Zukunft Wasserstoffkraftwerke und wasserstofffähige Kraftwerke geben. «Wo gehen wir hin? Welche Mengen werden ausgeschrieben? Wie ist die Zusatzvergütung? Das klären wir jetzt gerade.» In der zweiten Jahreshälfte solle das vorgestellt werden. Zum Ende des Jahres sei dann die Auktion dazu geplant.
Habeck: Stromtransport verbessern
Zum Stromnetz sagte Habeck, das Konzept «nutzen statt abschalten» müsse schnell umgesetzt werden. Es sei zum Beispiel in Schleswig-Holstein oder im Osten Deutschlands immer ein Ärgernis, wenn Strom, der erzeugt werden könnte, nicht im Netz transportiert werden könne. Dann werde abgeschaltet und eine Vergütung gezahlt. «Das wollen wir jetzt ändern», sagte der Grünen-Politiker am Samstag bei einem Besuch im Küstenkraftwerk Kiel. Man wolle das Konzept endlich umsetzen.
Immer wieder kommt es vor, dass Windräder abgeschaltet werden müssen, gerade weil viel Wind weht und der Strom nicht abgeleitet werden kann. Dieser Strom kann nach Habecks Ansicht zum Beispiel dazu genutzt werden, um Hitze für Fernwärme zu erzeugen.
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