Nach dem Sprung über die Marke von 16.000 Punkten im frühen Handel hat der Dax am Dienstag schnell wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Gegen Mittag sank der deutsche Leitindex um 0,15 Prozent auf 15.898,92 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,34 Prozent auf 27.761,04 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um gut 0,2 Prozent nach.
In der Eurozone hatte sich im April die Inflation wieder etwas verstärkt mit 7,0 Prozent. Im Gegensatz zur allgemeinen Inflation ging die Kerninflation aber etwas zurück. Gegen die hohe Teuerung stemmt sich die EZB mit höheren Leitzinsen. Bei der nächsten EZB-Zinssitzung an diesem Donnerstag wird mit einer weiteren Anhebung gerechnet. Abzuwarten bleibt, ob es zu einem größeren Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten kommt oder die EZB einen Gang herunterschaltet.
Im Fokus am deutschen Markt stand am Dienstag weiter die angepeilte Übernahme der Software AG. Hier könnte es zu einem Bieterwettbewerb kommen, hat doch der Finanzinvestor Bain Capital inzwischen einen Anteil von mehr als zehn Prozent aufgebaut. In der Vorwoche hatte der US-Investor Silver Lake mitgeteilt, die Software AG übernehmen zu wollen zum Preis von 30 Euro je Aktie in bar. Am Dienstag legte der Kurs der Software AG um sieben Prozent auf gut 33 Euro zu.
Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank für Anteile von SGL Carbon beflügelte die Titel des Kohlenstoffspezialisten. Der Kurs stieg um zwölf Prozent. Der Arzneimittelversender Shop Apotheke überzeugte mit Quartalszahlen. Die Papiere verloren dennoch 1,5 Prozent und zollten ihrer Rally seit Jahresanfang Tribut. Der Autozulieferer Stabilus profitierte im zweiten Geschäftsquartal von einer anziehenden Autoproduktion und einem guten Industriegeschäft. Einige Analysten hatten aber mehr erwartet. Die Papiere verloren fünf Prozent.
Im Dax wurden die Aktien der Pharma- und Chemiekonzerne Merck KGaA und Bayer mit Dividendenabschlag gehandelt, Kursverluste sind hier also in erster Linie optischer Natur. Bester Wert im Leitindex waren die Anteile des Chipkonzerns Infineon mit plus 3,2 Prozent.
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