China hat dem amerikanischen Tech-Milliardär Elon Musk bei seinem ersten Besuch seit drei Jahren einen ungewöhnlich großen Empfang bereitet. Zum Abschluss stattete Musk dem Tesla-Werk in Shanghai noch eine spätabendliche Visite ab, bevor der Privatjet des Tesla- und Twitter-Chefs heute wieder in die USA zurückflog.
Der 51-jährige Milliardär war in China nicht nur von Außenminister Qin Gang, sondern auch von Handelsminister Wang Wentao und Industrieminister Jin Zhuanglong empfangen worden.
«Ein sehr lohnenswerter Tag», schrieb Tesla-Sprecherin Grace Tao zu Fotos von Musk mit Mitarbeitern bei dem Besuch in der Tesla-Fabrik, die zu mehr als der Hälfte der weltweiten E-Auto-Produktion des US-Konzerns beiträgt.
Twittersperre und Elektroautos in China
Musk lobte das 2019 gebaute Werk als «eine der produktivsten Fabriken der Welt», wie ihn der chinesische Online-Dienst Sina zitierte. Musk, der sonst häufig twittert, äußerte sich während seines zweitägigen Besuches nicht in seinem Kurznachrichtendienst, der in China aber ohnehin durch die staatliche Zensur blockiert wird.
Ob die Twittersperre ein Thema seiner Gespräche war, blieb offen. Auf jeden Fall ging es um die angespannten Beziehungen zwischen China und den USA sowie die Produktion von Elektroautos, wie aus chinesischen Mitteilungen hervorging.
Demnach äußerte sich Musk bewundernd über Chinas Entwicklung, pries Chinesen als «fleißig und weise» und warnte vor einer Abkopplung der beiden größten Volkswirtschaften. Er wolle seine Geschäfte in China ausbauen, wurde Musk zitiert. Der größte Automarkt der Welt, der stark auf Elektro-Autos setzt, trug zuletzt zu einem Fünftel des globalen Umsatzes von Tesla bei.
Chinesische Internetnutzer feierten den kontroversen Milliardär, der auch das Raumfahrtunternehmen SpaceX leitet, aber mit Twitter wenig Glück hat, als «hart arbeitenden Unternehmer», «charismatische Persönlichkeit» und wegen seines chinesischen Namens «Ma Sike» auch als «großer Bruder Ma», wobei «Ma» das Zeichen von Pferd ist.
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