Wer in Mönchengladbach lebt, zahlt für die Abwasserentsorgung absolut betrachtet bundesweit am meisten. Rund 985 Euro pro Jahr betragen die Gebühren und Beiträge für einen Musterhaushalt mit vier Personen und einer Grundstücksgröße von 200 Quadratmetern in der nordrhein-westfälischen Kommune.
Das geht aus einem Vergleich der Abwassergebühren unter den 100 größten deutschen Städten hervor, den das Beratungsunternehmen IW Consult im Auftrag des Eigentümerverbands Haus und Grund durchgeführt hat und der heute vorgestellt wird. In anderen Kommunen fallen die Gebühren demnach um ein Vielfaches günstiger aus.
Ein Sprecher der Stadt Mönchengladbach begründete die vergleichsweise hohen Abwassergebühren in der NRW-Kommune mit der Weitläufigkeit des Stadtgebiets. Für die Nutzung des 1400 Kilometer langen Kanalsystems müssten rund 270.000 Bürgerinnen und Bürger aufkommen. In Düsseldorf verteilten sich hingegen 1650 Kilometer Kanalnetz auf 612.000 Menschen, also auf viel mehr Gebührenpflichtige. Außerdem wies der Stadtsprecher darauf hin, dass Mönchengladbach sein Kanalnetz in den vergangenen Jahren wegen der Erschließung neuer Wohngebiete deutlich erweitert und das bestehende Netz saniert oder modernisiert habe. Hinzu kämen Kosten für Projekte zum Schutz vor den Folgen von Starkregenereignissen und die Inflation.
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