21. November 2024

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Bundestag beschließt Aufnahme von Mukran in LNG-Gesetz

LNG-Beschleunigungsgesetz: Der Bundestag stimmte der Aufnahme des Hafens Mukran als Standort für ein Flüssiggas-Terminal zu.

Der Bundestag hat die Aufnahme des Hafens Mukran als Standort für ein Flüssiggas-Terminal in das entsprechende Gesetz beschlossen. Das Parlament stimmte am Freitag in Berlin für eine entsprechende Ergänzung des LNG-Beschleunigungsgesetzes. Das soll schnellere Genehmigungen ermöglichen.

«Zur Sicherung der Energieversorgung wird mit Mukran auf Rügen ein neuer Standort aufgenommen, bei dem sich eine Realisierbarkeit für den Import von LNG abzeichnet und der perspektivisch weiterentwickelt werden kann für eine Nutzung der Hafeninfrastruktur und Leitung mit Wasserstoff und dessen Derivaten», heißt es in dem Gesetz.

Habeck: «Wir sind noch nicht durch.»

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verteidigte die umstrittenen Pläne. Der Grünen-Politiker sprach mit Blick auf Proteste gegen das Terminal von einer schwierigen Abwägung. Es gehe aber darum, die Energieversorgung Deutschlands zu sichern. «Wir sind noch nicht durch.» Habeck sagte, derzeit gebe es eine stabile Gasversorgungslage, die Gasspeicher seien bereits zu über 80 Prozent gefüllt. «Stand heute kommen wir sehr gut durch den Winter.» Man sollte sich aber nicht darauf verlassen, dass immer alles gut gehe.

Der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor warf der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP vor, das Vorhaben rücksichtslos «mit der Brechstange» an den Interessen der Menschen vorbei durchs Parlament zu prügeln. Sein Parteikollege Philipp Grundmann kritisierte Standortwahl und Verfahren: «Wir brauchen LNG, wir brauchen Flüssiggas. Es geht nicht um das Ob, es geht hier allein um das Wie.» Der AfD-Abgeordnete Leif-Erik Holm zweifelte an der Notwendigkeit des Vorhabens und verwies auf den Widerstand vor Ort: «Die Rüganer verscherbeln doch nicht die Ostseeküste für ein paar Glasperlen aus Berlin.» Inga Latendorf von der Linken beklagte: «Die Leute fühlen sich nicht ernst genommen, es soll über ihre Köpfe hinweg entschieden werden.»

SPD und FDP verweisen auf Versorgungssicherheit

Bengt Bergt von der SPD betonte hingegen: «Mit der Möglichkeit für den Standort Mukran schaffen wir Versorgungssicherheit für ganz Deutschland.» Auch der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, verwies auf die Versorgungssicherheit: «Wir sorgen dafür, dass weitere Kapazitäten da sind und wir nicht angreifbar sind.»

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern stellt sich gegen die Pläne der Bundesregierung. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) machte am Donnerstagabend klar, dass dem Land verbindliche Zusagen des Bundes zur Förderung der Region fehlen. Unter diesen Umständen lehne man das Projekt ab.