Der Dax hat am Freitag seine moderaten Tagesverluste nahezu ausgebügelt. Enttäuschende Quartalszahlen von SAP belasteten zwar den deutschen Leitindex, doch am Nachmittag kam von zwei Seiten Unterstützung. Zum einen von freundlichen US-Börsen, zum anderen half, dass der Pharma- und Laborausrüster Sartorius wieder optimistischer in die Zukunft schaut.
Mit einem Abschlag von 0,17 Prozent auf 16.177,22 Punkte ging der Dax letztlich aus dem Handel. Im Wochenverlauf bedeutet das ein Plus von 0,5 Prozent. Der MDax mit den 50 mittelgroßen börsennotierten Unternehmen schloss am Freitag mit plus 0,08 Prozent auf 28.253,09 Zähler kaum verändert.
Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone legte um 0,40 Prozent auf 4391,41 Zähler zu und auch in Paris und London wurden Gewinne verzeichnet. In den USA gewann der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa 0,2 Prozent und steuert damit auf den zehnten Gewinntag in Folge zu. Die Nasdaq-Börse erholte sich zugleich leicht von ihren kräftigen Vortagesverlusten.
Insgesamt dominierte Vorsicht das Handeln der Anleger, denn in der kommenden Woche stehen mit den Leitzinsentscheidungen in den USA und der Eurozone zwei Top-Ereignisse auf der Agenda. Diese haben das Potenzial, die Börsen in die eine oder andere Richtung zu schicken.
Ein schleppendes Wachstum im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft und gesenkte Jahresziele von SAP kamen bei den Anlegern nicht gut an. Die Aktien von Europas größtem Softwarehersteller sackten als Dax-Schlusslicht zeitweise auf das tiefste Niveau seit Mitte Mai und beendeten den Tag etwas höher mit minus 4,2 Prozent.
Den Aktien des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius gelang es hingegen, ihre anfänglichen Verluste in Gewinne zu verwandeln. Mit einem Aufschlag von 7,7 Prozent nahmen sie am Ende die Spitze im Dax ein. Nach zunächst einem etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalsbericht setzte sich unter den Anlegern die Zuversicht durch, dass die Talsohle bei der Auftragslage nun durchschritten ist.
Vitesco erreichten im Handelsverlauf ein Rekordhoch bei etwas über 80 Euro, fielen schließlich jedoch um 2,6 Prozent. Die Übernahme von Software AG führt dazu, dass die Papiere des Automobilzulieferers am Dienstag in den MDax aufsteigen. Das Darmstädter Software-Unternehmen wird aus MDax und TecDax entfernt.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,1119 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1123 (Donnerstag: 1,1197) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8990 (0,8931) Euro. Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Vortag auf 2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 124,36 Punkte. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,20 Prozent auf 133,23 Punkte.
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