Vor den anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Anleger vorsichtig geworden. Belastend auf den Dax wirkte am Mittwoch zudem ein sich abzeichnender schwächerer Handelsauftakt am US-Aktienmarkt.
Der deutsche Leitindex fiel bis zum Nachmittag um 0,93 Prozent auf 16.061,57 Punkte. Der MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer börsennotierter Unternehmen sank um 0,50 Prozent auf 28.154,78 Zähler. Der EuroStoxx 50, das Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone, fiel um 1,5 Prozent.
Von der US-Notenbank am Abend und der EZB am Donnerstag wird jeweils ein weiterer Zinsschritt nach oben um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Interessant werden Signale der Notenbanken zu der Frage sein, ob sie weitere Zinserhöhungen planen oder nicht.
Porsche-Aktien rutschen ins Minus
Quartalsberichte von Unternehmen bewegten am Mittwoch die Kurse. Im Dax gab es Zahlen vom Stromkonzern RWE, der Deutschen Bank, dem Luxusautobauer Porsche AG sowie vom Triebwerkshersteller MTU und der von Deutschen Börse.
Während nach optimistischeren Jahreszielen RWE um 2,1 Prozent und Deutsche Börse um 0,9 Prozent stiegen, legten die Papiere der Deutschen Bank um 1,3 Prozent zu. Analysten sprachen von soliden Zahlen, die allerdings zum Teil von höheren Kosten belastet worden seien. Die Aktien der Porsche AG waren Schlusslicht im Dax mit minus 3,1 Prozent. Hier monierte Jefferies-Analyst Philippe Houchois unter anderem, dass der Netto-Mittelzufluss im Kerngeschäft im zweiten Quartal um fast zehn Prozent unter der Markterwartung gelegen habe.
Die MTU-Aktien verloren 1,7 Prozent. Die Papiere waren bereits tags zuvor nach negativen Nachrichten zu Triebwerksproblemen bei vielen Airbus-Mittelstreckenjets um 7 Prozent abgesackt. Wie lange die Reparaturen pro Triebwerk dauern und wie viel sie kosten werden, muss sich erst noch herausstellen, erklärte MTU-Chef Lars Wagner nun. Das überschattete die Quartalsresultate, die die Erwartungen erfüllt hatten.
Im SDax zogen Varta mit minus 6,6 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich, denn der kriselnde Batteriekonzern blickt noch pessimistischer auf 2023. Im MDax setzten derweil die Aktien des Baukonzerns Hochtief ihren guten Vortageslauf mit einem Anstieg um fast 8 Prozent fort. Bereits am Vortag hatte das Unternehmen mit Geschäftszahlen überzeugt.
Der Euro wurde am frühen Nachmittag mit 1,1061 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1051 Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 124,62 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,22 Prozent auf 133,31 Punkte.
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