Der Streik der Autoren und Schauspieler in Hollywood hat dem Medienriesen Warner Bros. Discovery im vergangenen Quartal rund 100 Millionen Dollar (rund 91 Mio Euro) gespart. Durch den Ausstand wurden auf breiter Front Dreharbeiten gestoppt – und dadurch fallen beim Film- und TV-Studio von Warner niedrigere Produktionskosten an.
Konzernchef David Zaslav sagte zugleich, er hoffe auf eine rasche Einigung. Alle Beteiligten im Film- und TV-Geschäft müssten fair bezahlt werden und sich geschätzt fühlen. Wenn der Streik noch lange andauert, kann die Lücke das Film- und TV-Geschäft vor erhebliche Probleme stellen. Warner schließt zugleich nicht aus, dass die Nachfrage nach Lizenzen für älteres Programm steigen könnte.
Ein zentrales Thema bei dem Streik ist der Vormarsch Künstlicher Intelligenz. So fordern die Autoren nicht nur bessere Verträge bei Streaming-Diensten, sondern befürchten auch, dass die Studios verleitet sein könnten, Drehbücher von Software schreiben zu lassen. Die Schauspieler wollen unter anderem verhindern, dass digitale Kopien von ihnen unkontrolliert eingesetzt werden können.
Im scharfen Wettbewerb der Streaming-Anbieter gelang es Warner, den operativen Verlust seiner Sparte mit dem Dienst Max auf drei Millionen Dollar zu drücken – von 518 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Während Streaming-Marktführer Netflix mit Profit arbeitet, machen Konkurrenten wie Warner und Disney in dem Geschäft bisher Verluste. Die Abonnenten-Zahl von Warner sank binnen drei Monaten um 1,8 Millionen auf 95,8 Millionen.
Unterm Strich verbuchte der Konzern einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) nach einem Minus von 3,4 Milliarden ein Jahr zuvor. Das Hollywood-Studio brachte weniger ein, weil der Film «The Flash» bei weitem nicht so erfolgreich war wie der Batman-Streifen vor einem Jahr. Im laufenden Quartal dürfte aber der «Barbie»-Film für einen Geldregen sorgen.
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