Die Topmanager der deutschen Börsenschwergewichte haben im vergangenen Jahr trotz gestiegener Konzerngewinne im Schnitt weniger verdient als ein Jahr zuvor.
Die Vorstände der 40 Dax-Unternehmen einschließlich der Konzernchefs kassierten durchschnittlich 3,34 Millionen Euro und damit 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie aus einer Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München hervorgeht.
Der Gehaltsabstand zu den Durchschnittsbeschäftigten verringerte sich auf das 38-Fache, «was sich mit dem gestiegenen Personalaufwand pro Mitarbeiter und den gesunkenen Vorstandsvergütungen erklären lässt», erläutert Wissenschaftler Gunther Friedl von der Technischen Universität München. Im Jahr 2021 hatten die Topmanager noch 52 Mal so viel verdient wie die Durchschnittsbeschäftigten.
Ukraine-Krieg lässt Kurse einstürzen
Zwar hatten die Dax-Konzerne den Angaben zufolge im vergangenen Jahr in der Summe Umsatz und Gewinn gesteigert. Doch die Kursstürze an den Börsen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine drückten die Verdienste der Topetage. Ein Teil der Vorstandsvergütung ist variabel und an die Entwicklung des Aktienkurses des Unternehmens gekoppelt. Der deutsche Leitindex Dax hatte im Gesamtjahr 12,3 Prozent eingebüßt.
Spitzenreiter war der Studie zufolge Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mit einer Gesamtvergütung von 9,2 Millionen Euro, gefolgt von VW-Chef Oliver Blume mit 8,8 Millionen Euro. Blume verdiente demnach als Vorstandsvorsitzender der Porsche AG allerdings noch zusätzlich 0,5 Millionen Euro. Merck-Chefin Belen Garijo kam nach den Daten mit 8,3 Millionen Euro auf Rang drei.
Zu den Vorstandsvergütungen gibt es verschiedene Studien, deren Ergebnisse wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden teils voneinander abweichen. Die DSW legt die Auswertung seit dem Jahr 2000 regelmäßig vor. Eingerechnet sind das Festgehalt sowie kurz- und langfristige variable Vergütungen.
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