Konjunktur- und Inflationssorgen haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Der Dax fiel bis zum Mittag um 0,73 Prozent auf 15.789 Punkte, nachdem er zu Wochenbeginn noch ein Plus von rund einem halben Prozent geschafft hatte. Damit bleibt der Leitindex weiter in der Spanne der vergangenen Börsentage zwischen etwa 15.700 und gut 16.000 Zählern stecken.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,69 Prozent auf 27.824 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,82 Prozent.
Aus China gab es am Morgen erneut schlechte Nachrichten: Sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion waren im Juli hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen, dreht die chinesische Zentralbank nun erneut an der Zinsschraube.
Aus Branchensicht mussten europaweit und auch hierzulande vor allem Immobilienwerte deutliche Einbußen hinnehmen. Immobilienfirmen ächzen aktuell unter den weiter steigenden Kapitalmarktzinsen in westlichen Ländern angesichts des Kampfes der Notenbanken gegen die hohe Inflation. Dieser könnte noch einige Zeit andauern, wie Daten aus Großbritannien zeigen. Dort steigen Löhne und Gehälter nach wie vor stark. Die Lohnentwicklung ist ein Hinweis auf eine weiter hohe Inflation und dürfte die britische Notenbank unter Druck setzen.
Durch den Zinsanstieg aber wird die Finanzierung von Immobilienunternehmen über Fremdkapital deutlich teurer. Zudem werden Verkäufe aus deren Portfolios erschwert, weil sich die Kosten für potenzielle Erwerber erhöhen. So fielen am Dax-Ende die Papiere von Vonovia um mehr als zwei Prozent.
Dank eines positiven Analystenkommentars der US-Investmentbank Bank of America schlugen sich die Aktien von Adidas relativ gut und legten unter den wenigen Gewinnern im Dax etwas zu.
Die Papiere von Encavis zählten mit einem Minus von 1,7 Prozent zu den größten Verlierern im MDax. Zuvor hatte der Betreiber von Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen Geschäftszahlen präsentiert und die Jahresziele bestätigt.
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