Im Gazastreifen war die Wirtschaftslage schon vor der jüngsten Eskalation mit täglichen Raketenangriffen aus Israel desolat. Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) legte am Mittwoch in Genf ihren Bericht über die Situation im Gazastreifen und den anderen von Israel besetzten palästinensischen Gebieten im vergangenen Jahr vor. Im Gazastreifen seien 80 Prozent der Menschen auf internationale Hilfe angewiesen gewesen.
Dort habe die reale Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung (BIP) 2022 um 11,7 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie 2019 gelegen. 45 Prozent der Menschen dort seien arbeitslos gewesen.
In allen besetzten Gebieten zusammen liege das BIP pro Kopf nur bei acht Prozent des Niveaus in Israel. Israel mache dem Report zufolge Exporte und Handelsbeziehungen so schwer, dass Palästinenser gezwungen seien, 72 Prozent ihres Handels mit Israel abzuwickeln. Israel verhindere demnach die Einfuhr wichtiger Technologien für die Entwicklung der Wirtschaft. Weil es kaum Arbeit gebe, hätten 22,5 Prozent der Palästinenser mit Beschäftigung aus dem Westjordanland keine andere Wahl gehabt, als in Israel oder israelischen Siedlungen im Westjordanland zu arbeiten.
Die 1964 in Genf gegründete Unctad setzt sich in den Vereinten Nationen besonders für die Belange der Länder mit kleinen und mittleren Einkommen ein. Sie hat 195 Mitgliedsländer.
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