Der einstige Starunternehmer Sam Bankman-Fried hat in seinem Betrugsprozess frühere Weggefährten für den Zusammenbruch der Kryptowährungs-Börse FTX verantwortlich gemacht. Er habe die finanzielle Lage seiner Unternehmen nur teilweise verstanden, sagte Bankman-Fried vor Geschworenen in New York, wie US-Medien aus dem Gericht berichteten. Er sei «sehr überrascht» vom Ausmaß der Probleme gewesen, als er im Oktober 2022 erfahren habe, dass sein Hedge-Fonds Alameda Research bei FTX rund acht Milliarden Dollar Schulden habe.
Weggefährten wie die Alameda-Chefin Caroline Ellison hatten dagegen in dem Prozess ausgesagt, dass Bankman-Fried die Entscheidungen getroffen habe und die finanzielle Lage der Firmen habe verschleiern wollen.
Die US-Justiz wirft Bankman-Fried vor, Milliarden aus dem Vermögen von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt zu haben, um unter anderem riskante Geschäfte von Alameda Research zu finanzieren. Als diese Geschäfte schiefgingen, wurde auch FTX in den Strudel gerissen. Der Anklage zufolge soll Bankman-Fried dafür gesorgt haben, dass Alameda sich Geld von FTX leihen konnte, ohne die üblichen Sicherheiten zu hinterlegen. Er verweist auf Entscheidungen anderer.
Bei einer Verurteilung droht dem 31-Jährigen eine lange Haftstrafe. Im ärgsten Fall könnten es mehr als 100 Jahre Gefängnis werden.
FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Im Dezember wurde Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen. Dort hatte FTX den Hauptsitz.
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