Im schwierigen Umfeld hat sich der Dax am Montag stabilisiert. Gegen Mittag legte der deutsche Leitindex um 0,44 Prozent auf 14.752,42 Punkte zu. Vor einer Woche war er auf 14.630 Punkte gesunken, diesen tiefsten Stand seit März behalten die Anleger im Blick. Denn die Stabilisierung stehe angesichts der weiter drohenden Gefahr eines Flächenbrands im Nahen Osten auf wackligen Füßen, wie Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, betonte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen kam am Montag um 0,91 Prozent auf 23.987,65 Punkte voran. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent nach oben.
Unternehmensseitig ist es zu Beginn einer ereignisreichen Woche mit vielen Quartalsberichten, Notenbankentscheidungen und dem US-Arbeitsmarktbericht noch relativ ruhig. Beim Blick in den Kalender zieht am Nachmittag die Veröffentlichung der Inflationszahlen aus Deutschland für den Oktober die Aufmerksamkeit auf sich. Aus Spanien kamen zum Thema Inflation bereits positive Nachrichten: Dort zogen die Verbraucherpreise im Oktober weniger stark an als erwartet.
Siemens Energy erholten sich an der Dax-Spitze um fast sieben Prozent. Vorausgegangen war am vergangenen Donnerstag ein Kurseinbruch von mehr als 35 Prozent nach der Nachricht über Milliardengarantien, die der kriselnde Energietechnikkonzern vom Bund haben will. Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser hatte in einem Interview in der «Welt» jedoch betont, dass es bei den Gesprächen mit der Bundesregierung lediglich um Garantien gehe, nicht um eine Geldspritze.
Hinten im Dax verloren Merck KGaA mehr als vier Prozent. Einige Analysten senkten für die Titel des Pharma- und Spezialchemiekonzerns ihre Kursziele. Die Erholung im Geschäft mit Halbleiterlösungen verzögere sich, hieß es vom Analysehaus Jefferies.
Auch Umstufungen hinterließen Spuren: So rät bei den Papieren des Triebwerkherstellers MTU die Societe Generale nun zum Kauf, der Kurs legte um gut zwei Prozent zu. Jenoptik gewannen nach einer Empfehlung des Investmenthauses Stifel sechseinhalb Prozent. Für die Anteile des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler änderte die UBS ihr Votum auf «Sell», die Titel sackten um fast sechseinhalb Prozent ab.
Die Aktien des Diagnostik-Spezialisten Stratec bauten ihre Kursgewinne vom Freitag aus und stiegen um gut zehn Prozent. Im Blick stehen hier Fortschritte bei den Margen. Dies betonte auch Analyst Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking.
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