24. November 2024

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Aktie des Büroraum-Anbieters WeWork fällt nach Medienbericht

Schon seit Jahren steckt WeWork in der Krise. Medienberichten zufolge soll der Co-Working-Anbieter nun nächste Woche Insolvenz anmelden. Droht dem einst gefeierten Start-up das Aus?

Die Aktie des einst gefeierten Büroraum-Anbieters WeWork ist nach einem Medienbericht über angebliche Insolvenzpläne eingebrochen. Im nachbörslichen Handel fiel der Kurs um mehr als 42 Prozent. Das «Wall Street Journal» hatte zuvor unter Berufung auf informierte Personen geschrieben, WeWork bereite für kommende Woche einen Insolvenzantrag mit Gläubigerschutz vor. «Wir kommentieren keine Spekulationen», antwortete ein WeWork-Sprecher auf Anfrage zu dem Bericht.

WeWork wurde vor einigen Jahren zu einem mahnenden Beispiel für maßlos überbewertete US-Start-ups und steckte zuletzt wieder in Schwierigkeiten. Schon im August räumte das Unternehmen mit Blick auf seine Verluste und den erwarteten Geldbedarf «erhebliche Zweifel» am Fortbestehen des Unternehmens ein.

Große Investoren machten einen Bogen um die Firma

Am Dienstag teilte WeWork mit, dass mit Geldgebern ein zusätzlicher einwöchiger Aufschub für weitere Gespräche vereinbart worden sei. Nachdem die Firma Anfang Oktober einen fälligen Schuldenbetrag nicht überwies, startete eine 30-Tages-Frist, nach der die Zahlungsunfähigkeit festgestellt werden könnte.

Die Idee hinter WeWork ist, in sogenannten Co-Working-Spaces Büroräume mit gemeinsamer Infrastruktur an Start-ups und Unternehmer zu vermieten. Unter anderem dank geschickter Vermarktung durch die Gründer investierten Geldgeber in WeWork zu einer Gesamtbewertung von bis zu 47 Milliarden Dollar (44,5 Mrd Euro).

Mit diesem Ruf eines der wertvollsten Start-ups wollte WeWork 2019 an die Börse gehen – doch statt eines Triumphs gab es einen Flop. Der tiefere Einblick ins Geschäft im Börsenprospekt veranlasste große Investoren, einen Bogen um die verlustreiche Firma zu machen.

Büros blieben auch nach der Pandemie leer

Teuer wurde das damalige Debakel vor allem für den japanischen Konzern Softbank des Milliardärs Masayoshi Son. Softbank und sein mit saudi-arabischen Geldern gestützter Vision-Investitionsfonds hatten sich für neun Milliarden Dollar einen Anteil von 29 Prozent an WeWork gesichert. Als der Börsengang 2019 platzte, nahm Softbank weitere 9,5 Milliarden Dollar in die Hand, um auf 80 Prozent aufzustocken und den umstrittenen Mitgründer und Chef Adam Neumann herauszudrängen.

Doch auch unter der Regie von Softbank blieb WeWork glücklos. In der Corona-Pandemie leerten sich Büros weltweit, weil Menschen zu Hause arbeiteten. Auch nach Abklingen der Pandemie tut sich WeWork schwer damit, seine Büroflächen zu füllen. Zugleich müssen etwa Mietkosten für Gebäude bezahlt und Schulden bedient werden.

Im Jahr 2021 schaffte es WeWork über einen Umweg doch noch an die Börse – durch die Fusion mit einer bereits notierten Blankoscheck-Firma. Am Dienstag war WeWork vor dem Einbruch im nachbörslichen Handel noch rund 120 Millionen Dollar wert.