Nach der jüngsten Erholungsrally lassen es die Anleger ruhiger angehen. Während die Berichtssaison zu Wochenbeginn eine kurze Pause machte, fehlten die notwendigen Impulse, um den deutschen Aktienmarkt weiter auf Touren zu halten. Unter Börsianern hieß es, die zuletzt spürbare Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungs-Spirale habe sich zunächst ausgespielt.
Der Anstieg um fast dreieinhalb Prozent in der Vorwoche wurde am Montag von den Anlegern zunächst lediglich verwaltet, gegen Mittag etablierte sich der Dax dann aber moderat im Minus. Zuletzt gab er um 0,27 Prozent auf 15.149 Punkte nach. Der MDax stand zeitgleich 0,14 Prozent tiefer bei 25.101 Zählern.
Die Berichtssaison pausierte am Morgen, erst gegen Mittag überraschte Lanxess mit einem Kursrutsch wegen angepasster Zielsetzungen für das Gesamtjahr und einer vorgeschlagenen Kürzung der Dividende. Nach einem ersten, noch intensiveren Kursrutsch betrug der Abschlag der Aktie zuletzt 3,4 Prozent.
Darüber hinaus mussten Anleger zu Wochenbeginn bei der Auswahl gewünschter Aktien anderweitig nach Ideen suchen. So waren es hauptsächlich Analystenkommentare, die Einzelwerte bewegten.
Die Aktien von Vonovia etwa wurden vom Bankhaus Metzler nach ihrer zuletzt schwungvollen Erholung zum Verkauf empfohlen. Sie quittierten ihre von Zinshoffnung getriebene Rally auf ein Hoch seit Februar mit einem Rücksetzer um 3,1 Prozent. Analyst Jochen Schmitt rechnet 2024 damit, dass das operative Ergebnis (FFO) 2024 moderat zurückgeht.
Im MDax litten die Aktien von K+S unter einer Verkaufsempfehlung der UBS, wenngleich hohe Anfangsverluste mit zuletzt 3,8 Prozent etwas kleiner wurden. Analystin Priyanka Patel vermisst sowohl kurz- als auch längerfristig die Ergebnisdynamik. 2024 zeichnen sich für den Kalikonzern keine steigenden Preise ab.
Für Heidelberg Materials hat die Schweizer Großbank ihre bisherige Kaufempfehlung aufgegeben, was die Aktien des Baustoffkonzerns im Dax mit 2,3 Prozent belastete.
Die Liste der kursrelevanten Analystenumstufungen ging aber noch weiter: Positiv wirkten Hochstufungen bei BMW und Siemens mit Kursgewinnen nahe einem Prozent.
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