Der Elektronik-Riese LG will im großen Stil Daten aus hunderten Millionen Geräten in Haushalten nutzen, um Software auf der Basis von Künstlicher Intelligenz nützlicher zu machen. Während KI-Programme oft mit Daten aus dem Internet optimiert würden, habe LG die «einzigartige Möglichkeit», dafür Echtzeit-Informationen aus dem Alltag zu verwenden, sagte Konzernchef William Cho auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. Dies werde «natürlich» nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer passieren, schränkte er ein.
Aus den Interaktionen mit verschiedener Technik im Haushalt könne man Schlüsse über Verhaltensmuster und die Stimmung von Personen zum Beispiel über den Tonfall und den Gesichtsausdruck ziehen, sagte Cho. Mit solchen Daten habe man ein besseres Verständnis davon, was Nutzer brauchen und wollen. Persönliche Daten sollen auf Geräten direkt in den Haushalten verarbeitet und besonders geschützt werden. LG will seine Smarthome-Plattform auch für andere Anbieter öffnen, um den Nutzern eine Rundum-Betreuung bieten zu können.
Zur natürlicheren Interaktion mit den Menschen will LG auch Chatbots nach dem Muster von ChatGPT verwenden. So könnte dann etwa ein Herd in vollständigen Sätzen Hinweise geben, statt in knappen Benachrichtigungen zu kommunizieren. Der Konzern stellte zudem einen kleinen Roboter vor, der im Haus unterwegs sein kann. Der «AI Agent» ist mit Kameras und anderen Sensoren ausgestattet und kann so den Haushalt erkunden und mit den Bewohnern kommunizieren. Er könne zum Beispiel morgens nötige Medikamente vorbeibringen, die Bewohner bei der Rückkehr ins Zuhause an der Haustür begrüßen und bei Bedarf Notrufdienste verständigen, erläuterte LG.
LG will sein verknüpftes KI-System auch auf Autos ausweiten. Ein Beispiel: Wenn Kinder auf dem Rücksitz einschlafen, würde die Software vorschlagen, ihre Bildschirme auszuschalten und eventuell spielende Musik leiser zu machen.
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