Niedersachsens Landesregierung will sich im Bundesrat für einen schnelleren Ausbau der Offshore-Windkraft einsetzen. Einen entsprechenden Antrag hat das Kabinett am Dienstag verabschiedet. Der Bund werde darin aufgefordert, über 2030 hinaus Planungssicherheit für die Windkraft auf See zu schaffen, teilte die Staatskanzlei mit. Außerdem müssten die Kapazitäten für die Fertigung von Komponenten erhöht, mehr Errichter- und Versorgerschiffe beschafft und das Wachstum in der Fertigung finanziert werden. «Für all dies wird um die Unterstützung des Bundes gebeten», hieß es.
Energieminister Christian Meyer (Grüne) sagte, die Offshore-Windkraft sei neben der Windenergie an Land und der Solarenergie ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaziele. Niedersachsen unterstützt demnach das Ausbauziel des Bundes von 30 Gigawatt Leistung bis 2030 und 70 Gigawatt bis 2045 sowie das Ziel der EU von 60 Gigawatt bis 2030 und 300 Gigawatt bis 2050 für die gesamte Nordsee.
Bislang sind laut Bundesnetzagentur erst knapp 8,5 Gigawatt Leistung aus Windenergie auf See installiert worden, und im vergangenen Jahr kamen lediglich 257 Megawatt hinzu. In diesem und im nächsten Jahr sollen der niedersächsischen Landesregierung zufolge dafür mit «Gode Wind 3» und «Borkum Riffgrund 3» erstmals seit langem wieder große Offshore-Windparks vor Niedersachsens Küste ans Netz gehen.
«Niedersachsen profitiert vom Ausbau der Offshore-Windenergie mit vielen Arbeitsplätzen und günstigem erneuerbaren und klimaneutralen Strom zur Versorgung von Millionen Haushalten und zur Erzeugung von grünem Wasserstoff», sagte Energieminister Meyer laut Mitteilung.
Bereits vergangene Woche hatten die Küstenländer vom Bund mehr Hilfe beim Offshore-Ausbau gefordert. Der Ausbau werde die Küstenländer stark verändern, sagte etwa Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Kabeltrassen müssten verlegt und Häfen ausgebaut werden. «Wir machen das nicht nur für uns», sagte der SPD-Politiker. «Das nützt alles auch dem Rest von Deutschland.» Der Bund dürfe die Länder daher bei der Entwicklung ihrer Küstenregionen nicht allein lassen.
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