Trotz eines schwierigen Jahres auf dem Spielzeugmarkt hat sich Lego mit stabilen Ergebnissen gut im Rennen gehalten. Dennoch musste auch das Unternehmen der bunten Spielsteinchen aus Billund in Dänemark etwas einbüßen. Der Konzern fuhr unter dem Strich einen Gewinn von 13,1 Milliarden Kronen (1,76 Mrd Euro) ein, wie Lego mitteilte. Im Vorjahr waren es 13,8 Milliarden Kronen. Damit wurde das bisher rasante Wachstum des Spielwarenkonzerns ausgebremst.
Nach Ansicht von Lego-Chef Niels Christiansen ist es dennoch ein solides Ergebnis. «Wir sind sehr zufrieden damit, wie sich die Lego-Gruppe im vergangenen Jahr entwickelt hat, obwohl der Spielzeugmarkt recht negativ war», sagte der Manager der Deutschen Presse-Agentur. «Es war wahrscheinlich der negativste Spielzeugmarkt seit 15 Jahren.» Immer wieder gebe es Schwankungen im Spielwarengeschäft – insgesamt sei er jedoch relativ stabil. Zwischenzeitlich hatte es einen Aufschwung auf dem Markt gegeben – nach Ansicht von Christiansen könnte die positive Entwicklung 2022 eine Reaktion darauf gewesen sein.
Der Jahresumsatz stieg 2023 um 2 Prozent auf 65,9 Milliarden Kronen (8,8 Mrd Euro). Zu den Verkaufsschlagern zählten die Reihen City, Technik, Star Wars und Harry Potter. Das Unternehmen hat zudem Nachhaltigkeitsambitionen: 12 Prozent eines Bausteins waren 2023 aus erneuerbaren Ressourcen. Ziel sei es, bis 2032 zu 100 Prozent erneuerbare oder recycelte Materialien zu verwenden.
Marktanteil gestiegen
Die Nachfrage nach Lego-Produkten habe diejenige der Branche übertroffen, teilte das Unternehmen mit. Der Marktanteil sei deutlich gewachsen, besonders in den USA. Zwar war auch in Deutschland der Markt zäher als im Vorjahr. Dennoch stehe für Lego fest: «Der deutsche Markt ist wirklich das Herzstück der Lego-Gruppe, und das war er schon immer», sagte Christiansen. Die starke Finanzlage erlaubte es dem Unternehmen, langfristig zu investieren, insbesondere ins Digitale, die Nachhaltigkeit und die Produktion.
Lego eröffnete im vergangenen Jahr weitere 147 Geschäfte und kommt damit auf mehr als 1000 Standorte weltweit. Viele davon sind in China. Neben den Läden sei auch der digitale Raum ein wichtiger Faktor, sagte Christiansen. «Die Marke ist sehr stark, und wir tun viel, um relevant zu bleiben – oder um für Kinder cool zu bleiben, indem wir dort präsent sind, wo sie sind.» Dazu zählten der Videospielemarkt wie Lego-Fortnite, Filme oder Online-Anleitungen.
«Grundsätzlich glaube ich, dass wir um die Zeit und die Aufmerksamkeit der Kinder konkurrieren», sagte der Manager. Man müsse also dort sein, wo sie seien. «Und man möchte etwas schaffen, das sie spannend finden. Und manchmal ist das digital, doch oft ist es für uns natürlich auch noch immer physisch.»
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