Kurz vor Beginn der Osterreisewelle laufen die Bemühungen zur Beilegung diverser Tarifkonflikte im Luftverkehr auf Hochtouren. Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo und Lufthansa setzten ihre zweitägigen Verhandlungen für die Kabinenbeschäftigten fort.
«Wir haben großes Interesse daran, Passagiere nicht übermäßig zu belasten», sagte Ufo-Tarifexperte Harry Jaeger. Im Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal sollen Schlichter helfen. Für den Fall einer ergebnislosen Schlichtung startete Verdi die Urabstimmung über unbefristete Streiks. Am Mittwoch beginnt zudem die sechste Tarifrunde für das Luftsicherheitspersonal an Flughäfen.
Die Gewerkschaft Ufo fordert für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Regionaltochter Lufthansa Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. Vergangene Woche hatten die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline an den Flughäfen Frankfurt und München jeweils an einem Tag gestreikt.
Ramelow und Weise sollen schlichten
Im Tarifkonflikt der etwa 25.000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden sollen Ministerpräsident Bodo Ramelow und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, schlichten. «Sollte die Schlichtung jedoch kein Ergebnis bringen, dem die Beschäftigten zustimmen können, ist davon auszugehen, dass es zu Erzwingungsstreiks kommen wird», hatte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky gesagt. Ein Erzwingungsstreik ist ein unbefristeter Streik.
Die Schlichtung soll am kommenden Montag (25. März) beginnen und spätestens am Gründonnerstag (28. März) enden. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten. Streiks wären theoretisch am Karfreitag möglich. Zuletzt waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks in diesem Bereich Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen.
Verhandlungen für Luftsicherheitspersonal nach Warnstreikwelle
Nach der jüngsten Warnstreikwelle des Luftsicherheitspersonals an deutschen Flughäfen wollen Vertreter der Gewerkschaft Verdi mit den privaten Unternehmen der Luftsicherheit an diesem Mittwoch in Berlin zusammenkommen. Die Tarifparteien haben sich den Donnerstag für weitere Gespräche geblockt.
Es geht um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei zweitägigen Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV in der vergangenen Woche insgesamt 662 Flüge ausgefallen, mehr als 100.000 Passagiere waren betroffen. Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar waren geschätzt etwa 1100 Flüge gestrichen worden.
Die Osterferien beginnen in zehn Bundesländern am kommenden Montag (25.3). Hamburg, Niedersachsen und Bremen sind bereits gestartet.
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